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Am Dorfrand Wolf reißt Schaf bei Blätz

Wieder hat der Wolf zugeschlagen: Am Ortsrand von Blätz wurde ein Schaf gerissen.

Von Burkhard Steffen 21.05.2016, 01:01

Blätz l In der Nacht auf Pfingstmontag hat ein Wolf ein Schaf direkt am Ortsrand von Blätz gerissen. Stefan Heinrichs, Besitzer des Marchador-Gestütes „Da Porta Azul“, machte am Dienstagmorgen die grausige Entdeckung, als er nach seinen Schützlingen schauen wollte.

Eines seiner Walliser Schwarznasenschafe, einer seltenen Schafrasse aus der Schweiz, lag zerfleischt auf der Weide, nur wenige Meter vom eigenen Gutshof und dem Milchviehstall der Familie Meyer entfernt.

Peter Oestreich von der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe, die die Aufgabe als Referenzstelle für Wolfsschutz im Land Sachsen-Anhalt wahrnimmt, bestätigte, dass es sich um den Riss eines Wolfes handelt.

„Ich wusste, dass Wölfe in der weiteren Umgebung bereits Schafe gerissen haben. Ich hätte jedoch nie gedacht, dass sich die Wölfe so dicht an den Ortsrand herantrauen, besonders weil hier durch unseren Hof und den Milchviehbetrieb immer einiges los ist“, sagt Stefan Heinrichs, der von dem Vorfall geschockt ist.

„Es heißt ja auch immer, die Wölfe seien so scheu. Ich glaube, das ist ein fataler Fehler“, betont Stefan Heinrichs und verweist dabei auf die nur geringe Entfernung zur Wohnbebauung. Er habe natürlich auch gleich alle Nachbarn informiert, wie er sagt. „Offenbar darf sich kein Tierhalter mehr in Sicherheit wiegen, egal ob direkt am oder im Ort“, meint er. Der Pferdezüchter macht sich jetzt natürlich Sorgen um seine Pferde. „In zwei Wochen erwarten wir das erste Fohlen in diesem Jahr. Wie soll das nur weitergehen?“, fragt er besorgt.

Alle Tierhalter sollten durch diesen Vorfall gewarnt sein. „Der Wolf stellt eine ernste Bedrohung für im Freien gehaltene Tiere dar, auch direkt an und in den Ortschaften. Ich empfehle den Tierhaltern dringend, soweit möglich, die Tiere abends aufzustallen“, resümiert Stefan Heinrichs.