1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Sanierung läuft - mit Schäden

Andreaskirche Sanierung läuft - mit Schäden

Die Sanierung der St. Andreaskirche in Hundisburg geht voran. Die Dachkonstruktion und das Dach wurden bereits erneuert.

Von Jens Kusian 07.06.2017, 01:01

Hundisburg l Die Dachdecker haben ihre Arbeit verrichtet und das Dach der Hundisburger St. Andreaskirche mit naturroten Biberschwanzziegeln neu eingedeckt. „Zuvor wurden die marode Dachkonstruktion komplett saniert und der Krüppelwalm zurückgebaut“, blickt Bauleiter Matthias Heine auf die Arbeiten zurück, die seit Oktober vergangenen Jahres am Hundisburger Gotteshaus laufen.

Er rechnet damit, dass die Arbeiten am 1. Bauabschnitt Mitte Juli beendet seien. Bis dahin wird noch der Ortgang für das Dach neu ausgebildet. Dafür müssen die Wände wieder höher gezogen werden. „Das war in der Vergangenheit verändert worden. Wir möchten die Kirche aber wieder nach ihrem ursprünglichen Aussehen gestalten“, macht der Bauleiter deutlich. Der Dachboden soll aber weiter begehbar bleiben.

Doch nicht alles ist bei der Sanierung glatt gelaufen. „Wir haben versucht, die barocke Decke während der Bauzeit zu sichern. Das ist uns aber leider nicht ganz gelungen“, sagt Pfarrer Jens Schmiedchen ein wenig enttäuscht. Risse hätten sich gebildet, teilweise sei die Decke ausgebrochen. „Darum müssen wir sie jetzt erst einmal notsichern, um sie zu stabilisieren und sie wieder nutzbar zu machen“, so der Pfarrer weiter. Doch das bedeutet mehr Arbeit und mehr Kosten. Die Kirchengemeinde Hundisburg hat als Bauherr deshalb weitere Fördermittel beantragt und wartet nun auf eine Entscheidung.

Angesichts der unerwarteten Schäden zeigt sich Pfarrer Schmiedchen froh, dass im Vorfeld der Arbeiten die Orgel ausgebaut wurde. „Sie hätte sonst wohl Schaden genommen“, vermutet er. Das Epitaph dagegen sei so gesichert, dass es keinen Schaden nehmen werde, ist Schmiedchen überzeugt.

Mit dem zweiten Bauabschnitt, so stellt er es sich vor, soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Am besten soll nahtlos an den ersten Bauabschnitt angeknüpft werden. Dann soll die Giebelwand erneuert werden. „Sie muss instandgesetzt werden, weil das Krüppelwalmdach falsch abgelegt wurde und so Risse im Mauerwerk entstanden sind“, erklärt Matthias Heine.

Mit diesen Arbeiten soll auch der Patronatsgang wieder geöffnet werden, meinte Pfarramtsmitarbeiterin Sandra Tschöke. Die Hundisburgerin fühlt sich der 799 Jahre alten Andreaskirche eng verbunden. „Der Gang war im Jahr 1988 geschlossen worden, aus Sicherheitsgründen“, erinnert sich Heinz-Werner Schulze vom Gemeindekirchenrat noch genau. Allerdings nicht wegen der Bausicherheit, sondern vielmehr als Schutz vor Langfingern.

Im 3. Bauabschnitt soll dann die komplette Außenfassade der Kirche erneuert werden. Das soll im kommenden Jahr realisiert werden. Anschließend sind die Sanierungsarbeiten am Turm sowohl innen als auch außen geplant und auch die Erneuerung des Kirchenschiffs.

Nach der Innensanierung der Kirche soll auch die Patronatsloge wieder begehbar sein. „Damit können Besucher einen Blick in die Kirche werfen, ohne dass die Kirche extra dafür geöffnet werden muss“, meint Pfarrer Schmiedchen. Denn die Loge ist über den Patronatsgang separat erreichbar. „Unser Beitrag zur offenen Kirche“, meint Sandra Tschöke.

Bis dahin allerdings müssen erst einmal die für die Sanierung benötigten Fördermittel fließen. Für die wiederum der Bauherr seinen Anteil beizusteuern hat. Daher plant die Kirchengemeinde für Sonntag, 11. Juni, ab 10 Uhr einen Freiluftgottesdienst auf dem Thieplatz, den der Bläserchor aus Barleben musikalisch umrahmen wird. „Dabei wird es auch eine Spendenkollekte für die Kirchensanierung geben“, plant Sandra Tschöke.