1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Sieben Feuerwehren üben für den Ernstfall

Biogasanlage Sieben Feuerwehren üben für den Ernstfall

Sieben Feuerwehren aus der Hohen Börde und darüber hinaus rückten zu einer Brandübung auf dem Gelände einer Biogasanlage an.

Von Constanze Arendt-Nowak 14.08.2016, 20:40

Niederndodeleben l Immer mehr Feuerwehrfahrzeuge fahren am Sonnabendvormittag über den Feldweg in Richtung der Biogasanlage der Bioraffinerie Magdeburg. Hier soll ein Technikgebäude in Flammen stehen. Die Feuerwehrleute, die den Brand bekämpfen wollen, kommen aus Niederndodeleben, Irxleben, Hohenwarsleben, Hermsdorf, Eichenbarleben, Ochtmersleben und Hohendodeleben.

Wie Einsatzleiter Stefan Libbe erklärt, wird die Feuerwehr Hohendodeleben, obwohl sie nicht zur Gemeinde Hohe Börde gehört, nach der überarbeiteten Alarm- und Ausrückeordnung bei größeren Schadenslagen in Niederndodeleben aufgrund ihrer Nähe mit angefordert. Deshalb ist sie auch in diese Übung integriert. „Das gemeinsame Üben mit den Hohendodelebern ist eines der Hauptziele der Übung, denn das wird zukünftig Standard im Einsatz für die Niederndodeleber sein“, erklärt Libbe.

Der Hohendodeleber Ortswehrleiter Jörg Drebenstedt sieht an der Einsatzstelle durchaus Parallelen zur Vergangenheit. So erinnert er sich beispielsweise an einen Löscheinsatz der Hohendodeleber Feuerwehr auf dem Gelände der Agro-Bördegrün Anfang der 1990er-Jahre oder auch an verschiedenen Feldbrände rund um Niederndodeleben, bei denen seine Feuerwehr zur Unterstützung anrückte.

In der Übung geht es darum, auf dem Gelände einer Biogasanlage größeren Schaden abzuwenden. Nach Aussage des Einsatzleiters wird angenommen, dass eine Technikhalle bereits in Vollbrand steht und auch nicht mehr zu retten sein wird. „Wir werden sie aufgeben und uns auf den Schutz der Anlagen daneben, wie beispielsweise die Gaswäsche, konzentrieren“, beschreibt Stefan Libbe das Szenario. Um die Anlagen zu kühlen, ist eine stabile Wasserversorgung erforderlich. Und die steht auch bereits nach kurzer Zeit, über vier Monitore kommt das Wasser. Das Wasser wird aus einem großen Löschwasserbecken auf dem Gelände gefördert.

Da genügend Wasser zur Verfügung steht, wäre der Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke eigentlich nicht notwendig. Aufgrund von Übungszwecken haben die Organisatoren aber auch diese Aufgabe in die Großübung eingebaut. Der Aktionsradius der Kameraden wird ausgedehnt, denn eine weitere offene Wasserentnahmestelle liegt in etwa zwei Kilometer Entfernung am Ortsrand von Niederndodeleben. Es heißt Schläuche verlegen und Pumpen aufbauen, ehe das Wasser fließen kann. Da die Schlauchleitung einen Feldweg überquert, sind die Kameraden aus Hohenwarsleben und Ochtmersleben gefordert, eine Schlauchbrücke zu errichten, durch die auch Traktoren hindurchfahren können.

Unterdessen wird auf dem Gelände der Biogasanlage eine Person vermisst. Sie muss von einer höher gelegenen Plattform gerettet werden. Diese Spezialaufgabe übernehmen die Hohendodeleber Kameraden.

Vor Ort ist zudem auch die Führungsgruppe der Gemeindefeuerwehr Hohe Börde, die die Dokumentation des Einsatzes übernimmt und den Einsatzleiter bei seinen Aufgaben unterstützt. Insgesamt sind 67 Kameraden mit 17 Fahrzeugen im Einsatz.

Als Einsatzleiter kann Stefan Libbe nach etwa zwei Stunden eine positive Bilanz ziehen: „Es hat alles gut geklappt.“ Kombiniert werden kann die Übung zudem mit einem sogenannten Operativ-taktischen Studium, bei dem die Kameraden die Besonderheiten von Schwerpunktobjekten kennenlernen können.