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Börde-Bauern Erntebilanz fällt ernüchternd aus

Mit dem Ende des Sommers hat die Getreideernte ihren Abschluss gefunden. Der Geschäftsführer des Bauernverbandes zog Bilanz.

Von Thomas Junk 03.09.2015, 01:01

Landkreis Börde l Die Getreideernte sei in der Verbandsregion sehr unterschiedlich ausgefallen, sagte der Bauernverbandsgeschäftsführer. „Die Unterschiede in der Bodengüte und der Wasserversorgung machten sich deutlich bei den Erträgen bemerkbar“, so Wolfgang Köhler.

Trotz der schwierigen Witterungsbedingungen infolge des trockenen Frühjahrs waren die Landwirte mit den Erträgen bei Getreide und Raps zufrieden. Der Kreisbauernverband hat in sämtlichen Verwaltungsgemeinschaften Ernteermittlungen vorgenommen.

Überrascht waren die Bauern über die guten Erträge bei der Wintergerste, sagte Köhler. Die Wintergerste könne den zum Teil trockenen Boden noch am besten nutzen. Im Durchschnitt lag der Ertrag im Landkreis bei rund 8400 Kilogramm pro Hektar. Und das auf einer Anbaufläche von insgesamt 9230 Hektar.

Etwas weniger Ertrag brachte in diesem Jahr der Winterweizen, der als wichtigste Ackerbaukultur in der Verbandsregion auf einer Fläche von immerhin 48 350 Hektar angebaut wird. Hier wurden im Durchschnitt 7700 Kilogramm je Hektar geerntet.

Bei Winterroggen wurde auf 8520 Hektar 5400 Kilogramm pro Hektar erreicht. „In den Roggenanbauregionen haben insbesondere unsere Milchviehhalter mit den desaströsen Milchpreisen zu kämpfen“, erklärte Wolfgang Köhler.

Die 18 740 Hektar, auf denen Winterraps angebaut worden ist, brachten im Schnitt 4200 Kilogramm ein. Mit den Qualitäten und dem Ölgehalt waren die meisten Bauern zufrieden, stellte der Geschäftsführer in seiner Bilanz fest. „Lediglich beim Roggen konnte zum Teil keine Brotqualität erreicht werden“, bedauert er.

Die Getreidemärkte würden weiterhin unter großem Druck stehen. „Dies liegt an den Rekordernten des vergangenen Jahres und der guten Versorgungslage“, so Wolfgang Köhler. Desweiteren bereitete eine Feldmausplage den Landwirten in einigen Regionen große Sorgen, was zu wirtschaftlichen Schäden führte.

Für die Bestände bei den Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais waren die Niederschläge der vergangenen Wochen gut. Nach ersten Ernte- und Erzeugungsschätzungen rechnet Wolfgang Köhler bei den Zuckerrüben in der neuen Kampagne mit Ergebnissen unterhalb des Vorjahres. Die Kartoffelanbauer hätten derzeit mit einem Preistief zu tun. „Und für unsere Tierhalter hat die anhaltende Trockenheit im Frühjahr den Aufwuchs von Grünland regional stark vermindert“, so der Geschäftsführer des Bauernverbandes Börde.