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Breitbandausbau Schneller mit hoher Quote

Der Ausbau eines Glasfasernetzes stand beim Verbandsgemeinderats auf der Agenda. Für den zügigen Ausbau ist eine hohe Nutzerquote nötig.

Von Carina Bosse 03.09.2016, 01:01

Flechtingen l Eine allgemein noch schlechte Anbindung an das schnelle Internet resümiert Holger Haupt für das Gebiet der Verbandsgemeinde Flechtingen. Zur Verbandsgemeinderatssitzung erläuterte der Mitarbeiter des Landkreises Börde im Bereich des Projektes Breitbandausbau die Ziele und Möglichkeiten der Arbeitsgemeinschaft (Arge), die sich im Januar aus vielen Verbands- und Einheitsgemeinden des Landkreises zusammengeschlossen hatte.

Zehn Mitglieder gehören ihr an, und es geht vor allem darum, Abläufe beim Ausbau eines leistungsfähigen, nachhaltigen Glasfasernetzes so effektiv und kostengünstig wie möglich zu gestalten.

Keine leichte Aufgabe, zumal die Voraussetzungen flächendeckend im Kreis sehr unterschiedlich sind. Eines aber steht fest, sagte Holger Haupt: Lediglich 1,7 Prozent des Territoriums sind bisher mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet, also eine noch verschwindend geringe Zahl.

Die Bundesregierung hat die Fördermittel für alle Gemeinden zur Clusterplanung in Höhe von jeweils 50 000 Euro inzwischen flächendeckend bereitgestellt. Diese Summen plus noch einmal 50 000 Euro für den Landkreis zur Deckung von Planungslücken und Herstellung von Verknüpfungen reichen für den ersten Planungsteil.

Alle Belange der Gemeinden nimmt bereits die Verwaltung der Verbandsgemeinde Flechtingen wahr. Einen konkreten Fahrplan gibt es jedoch noch nicht.

Holger Haupt rechnet mit dem Abschluss des Konzessionsverfahrens, in dem sich die Arge gerade befindet im November/Dezember. Das Vergabeverfahren, also der nächste Schritt, könnte dann ab Januar 2017 vorangetrieben werden.

Für die Gewinnung von Nutzern zeichnen später dann der oder die Anbieter bei den Endverbrauchern, also den Bürgern, Firmen und Institutionen verantwortlich. „Jede Gemeinde entscheidet selbst, wie sie mit der Bedarfsmeldung umgeht“, erläuterte der Projektbetreuer. Nur wenn eine Nutzer-Quote, in der Regel 50 bis 60 Prozent, erreicht wird, kann, um effektiv und wirtschaftlich zu sein, überhaupt gebaut werden. Ziel müsse es aber sein, so Holger Haupt, einen Anschlussgrad von nahezu 100 Prozent zu erreichen. Denn: Je höher diese Quote liegt, umso schneller könnte flächendeckend ausgebaut werden.

Über eine Grundpacht werden die Einnahmen geregelt, von denen ein Teil an den Landkreis fließen, um die Baukosten von derzeit geschätzten 217 Millionen Euro auf die nächsten 20 Jahre tragen zu können.

„Bis zum Ausschreibungsverfahren deckeln alle Fördermittel die aktuellen Kosten“, sagte Holger Haupt. Idealerweise habe der Landkreis dann bereits einen Netzbetreiber an seiner Seite.