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Bürgermeisterwahl Zwei Kandidaten stellen sich vor

In einem Forum haben sich die beiden Kandidaten um das Bürgermeisteramt der Hohen Börde vorgestellt. Gewählt wird am 25. September.

Von Detlef Eicke 17.09.2016, 01:01

Hohe Börde / Irxleben l Die Vorstellung der Bewerber um das Amt des Bürgermeisters, Steffi Trittel (parteilos) und Martin Reichardt (Alternative für Deutschland) sorgt für großes Interesse bei den Bürgern. Der Sitzungsraum der Gemeinde ist bis auf den letzten Platz gefüllt. „Wir möchten gemäß Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt den zugelassenen Bewerbern die Möglichkeit geben, sich unseren Bürgern öffentlich vorzustellen“, eröffnet Moderatorin und Gemeindewahlleiterin Uta Saager die Veranstaltung und bittet um eine sachliche und faire Umgangsweise.

Beide Kandidaten äußern sich anschließend zu Fragen ihrer Person, der beruflichen Qualifikation für das Amt des Bürgermeisters und nennen ihre Ziele für die Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde Hohe Börde. Die Reihenfolge erfolgt nach dem Alphabet.

Herausforderer Martin Reichardt will sich besonders für den Erhalt und die Wiederaufstockung der Grundschulen und Kindertagesstätten einsetzen. Er begründet dies mit dem demografischen Wandel. Werde nicht gegengesteuert, werde in den kommenden Jahren die Bevölkerungszahl dramatisch schrumpfen. Ortschaftsräte sollen zudem eigene Budgets erhalten, um lokale Aufgaben selbst zu steuern.

Amtsinhaberin Steffi Trittel möchte ihre Arbeit für alle Dörfer der Gemeinde fortführen und verweist auf ihre langjährigen Erfahrungen in Verwaltung und Kommunalpolitik. Sie setze auch künftig auf eine solide Haushaltsführung.

Die Bürger richten nach der Vorstellung eine Reihe von Fragen an die beiden Kandidaten. Thematisiert werden Schulstandorte, medizinische Versorgung sowie Ordnung und Sauberkeit in den Ortschaften, Zukunftschancen der jungen Generation oder Versorgung der Senioren. Gefragt wird auch, wie jungen Familien der Zuzug aufs Land schmackhaft gemacht werden soll.

Insbesondere der Erhalt einiger Schulstandorte wird ausgiebig und kontrovers diskutiert. „Wir sind mit Kinderbetreuungseinrichtungen und Grundschulen in der Hohen Börde sehr gut ausgestattet. Zuverlässige und qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung der Kinder können wir vorhalten, auch wenn es zu Schulschließungen kommt oder diese bereits beschlossen sind“, sagt Steffi Trittel.

„Wir brauchen Grundschulen in jedem Dorf, um unseren Kindern kurze Wege zu bieten und keine Anreise mit dem Bus zuzumuten“, sieht Martin Reichardt eine Unterversorgung in einigen Ortschaften. Auf die Frage der Finanzierung angesprochen, will er Land und Bund in die Verantwortung nehmen.

Hinsichtlich der medizinischen Versorgung in der Hohen Börde verweist Steffi Trittel auf die Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung: „Wir lassen in unseren Bemühungen nicht nach, weitere Ärzte hier anzusiedeln. In Hohenwarsleben und Nordgermersleben ist uns das gelungen.“

Was die Kandidaten tun möchten, um jungen Leuten auf dem Land eine Perspektive zu bieten, wird gefragt. „Die Heimatverbundenheit muss entwickelt werden. Das kann über Mitgliedschaften in Vereinen oder der Freiwilligen Feuerwehr geschehen. Jobs müssen gegeben sein. Und Unterstützung beim Erwerb von günstigem Wohnraum. Dafür haben wir das Programm ,Alt sucht Jung‘ aufgelegt“, sagt Steffi Trittel. „Wir müssen Arbeitsplätze schaffen“, sieht Martin Reichardt in diesem Fall eine vordringliche Aufgabe.

Nach 90 Minuten endet das Forum zur Vorstellung der Bewerber zur Bürgermeisterwahl. Uta Saager dankt allen Beteiligten für die sachliche und konstruktive Diskussion. Sie appelliert wie auch beide Kandidaten an alle Bürger, am 25. September von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.