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Bürgerverein Postkartenschatz wird digitalisiert

Auf einen Postkartenschatz kann nun der Bürgerverein Weferlingen zugreifen. Es handelt sich um die Sammlung eines Weferlingers.

Von Anett Roisch 26.09.2016, 01:01

Weferlingen l Geschichtsbewusstsein zu wecken und Wissen über die Vergangenheit für die nächsten Generationen zu sichern, das ist eine Aufgabe, der sich die Mitglieder des Bürgervereins Weferlingen mit sehr großem Engagement widmen. Dabei schlagen sie viele verschiedene Wege ein. Ein Weg besteht darin, Dokumente, Bilder, Postkarten und andere Belege für das Leben der Vorfahren zu sichern, zu archivieren und auch bei passender Gelegenheit im Weferlinger Heimat- und Apothekenmuseum auszustellen.

Über ein besonderes Gut, das Auskunft über die Vergangenheit gibt, freuen sich die Mitglieder besonders. Harald Märtens hat gerade 250 historische Postkarten von Weferlingen eingescannt.

Dieser Schatz verkörpert die Postkartensammlung von Horst Hartmann. Der Weferlinger, der vor geraumer Zeit verstorben ist, hatte diese Sammlung über Jahrzehnte zusammengetragen und auch schon einiges davon in der Öffentlichkeit ausgestellt. Seine Frau Edeltraut hält die Sammlung in Ehren. Sie soll in der Familie bleiben, erzählte sie. Ihre Tochter Martina habe sehr großes Interesse daran, sie werde die Familientradition fortsetzen.

Damit nun auch der Bürgerverein auf diesen Ansichtskartenschatz zugreifen kann, hatte Edeltraut Hartmann die kostbare Sammlung ihres Mannes zur Verfügung gestellt, damit die Karten erfasst werden konnten.

Heiko Kloß, der Vorsitzende des Bürgervereins, und Gerd Müller, der ehrenamtliche Leiter des Heimat- und Apothekenmuseums, bedankten sich bei ihr mit Blumen und dem neuen Weferlinger Kalender. Den Kalender für 2017 mit Weferlinger Ansichten hat auch in diesem Jahr wieder Joachim Hoeft mit Panoramaaufnahmen gestaltet.

Die Mitglieder des Bürgervereins erhalten Erinnerungen auch auf andere Art. 2014 hatten sie zum 130. Todestag vom Maximilian Wahnschaffe eine Stele in der Grünanlage am Steinweg aufgestellt, die an den Forstmann, Gelehrten, Heimatforscher und Insektenkundler erinnert. Inzwischen sind die Männer dabei, das Grab des Mitbegründers des Allervereins auf dem Weferlinger Friedhof wieder in Ordnung zu bringen. Das große eiserne Kreuz mit einem Schmetterling, das einst sein Grab zierte, soll in den 1960er Jahren einer Schrottsammlung zum Opfer gefallen sein. Bernd Pielemeier aus Seggerde hat für das Grab einen Gedenkstein gestaltet. Einige Mitglieder des Bürgervereins haben sich schon bereit erklärt, das Grab künftig zu pflegen.

Um andere Erinnerungen zur Ortsgeschichte wird es ganz konkret am 15. und 16. Oktober gehen. Der Bürgerverein beteiligt sich dann zum dritten Mal an der Süßen Tour, die der Tradition der Zuckerrübenverarbeitung in der Region gewidmet ist. An diesem Wochenende wird es wieder um die Geschichte der Weferlinger Zuckerfabrik gehen. Bernd Hoffmann ist der Fachmann auf diesem Gebiet und plant die Ausstellung. Wie im Vorjahr soll auch wieder Rübensaft gekocht werden.

Der Bürgerverein hofft an diesem Wochenende auf ebenso große Resonanz wie kürzlich beim Tag des offenen Denkmals. An dem Tag waren allein 326 Gäste auf den Aussichtsturm gestiegen.