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Chancen nutzen Wirtschaftspolitischer Sprecher geplant

Diskutiert wird in der Haushaltskonsolidierung auch über die Kostenstelle Wirtschaftsförderer.

Von Harald Schulz 02.01.2016, 14:00

Oebisfelde l Nach dem Gespräch mit dem Wirtschaftsförderer für die Einheitsgemeinde wird erkennbar, in welcher Zwickmühle der städtische Angestellte Peter Schorlemmer steckt: Er soll Erfolge aufzeigen, die sich für die Kommune rechnen, innovativ nach Investoren Ausschau halten und den wirtschaftlichen Ist-Zustand der heimischen Wirtschaft nicht verändern. Andererseits verlangen mögliche Investoren striktes Stillschweigen über ihre Vorhaben, die häufig sehr wohl in das Gefüge der heimischen Wirtschaft eingreifen, so sie denn verwirklicht werden. Mit globaler Transparenz kann Peter Schorlemmer seinen Posten gleich an den berühmten Nagel hängen.

Der kommunale Wirtschaftsförderer, Ortsbürgermeister von Hörsingen und CDU-Mitglied weiß um die Kritik an seiner Person, doch damit muss und wird er leben, so Schorlemmer selbstkritisch.

„Ich bin mir bewusst, dass die meisten meiner Aktivitäten erst mit Vertragsabschlüssen auftauchen. Die sind selten und bedürfen häufig einer jahrelangen Vorbereitungszeit. Das wird selbstverständlich nicht von meinen Kritikern gesehen“, lautet seine Kritik.

„Nehmen wir einmal den neuen Penny-Markt am städtischen Kreisel. Die Stadt ist dort involviert. Ich kümmere mich um ein Miteinander von Investoren, Betreibern und städtischen Interessen. Und es ist nicht so, dass dies dort die einzige Baustelle bleiben muss. Es laufen Gespräche, was mit dem alten Gebäudekomplex wird. Es gibt Interessenten, die wollen dort hinein oder gleich neu und größer bauen. Da ist dann auch das Landesverwaltungsamt mit im Boot, denn wir als Stadt sind ja kein sogenanntes Oberzentrum“, beschreibt der Wirtschaftsförderer die Komplexität, um den gewerblichen Spagat zu schaffen. Mehr will Schorlemmer zu diesem Thema nicht sagen.

„Investoren lieben Stillschweigen und scheuen fast immer die Öffentlichkeit“, begegnet Schorlemmer weiteren Nachfragen. Nur noch so viel vom Wirtschaftsförderer: „Die Nachfrage für Immobilien rund um den Kreisel ist absolut hoch. Und deshalb wird sich dort der Penny-Markt wohl nicht als einziger Marktbetreiber etablieren.“

Wer etwas über die heimische Wirtschaft aktuell erfahren möchte, der ist beim Unternehmerfrühstück genau richtig, gibt Schorlemmer einen Insidertipp.

Dort auf der vergangenen Zusammenkunft im Oebisfelder Betrieb „Bau-Drömling“ entstand das Vorhaben, bereits im Frühjahr 2016 einen ehrenamtlichen wirtschaftspolitischen Sprecher als Multiplikator in der Zusammenarbeit mit Stadtrat, Ausschüssen und Verwaltung und Wirtschaftsförderung zu installieren.

Mit dem ehemaligen Landwirt und CDU-Stadtratsmitglied Manfred Wesche fand sich ein erster Bewerber bei dem Treffen.

In einem unlängst geführten Gespräch mit Vertretern des zentralen Wolfsburger Marketings erfuhr Schorlemmer, dass von dort durchaus wirtschaftliche Impulse aus dem Raum Oebisfelde erwartet werden. „Wolfsburg fehlt weiteres Hinterland für Investoren. Und die stehen dort noch Schlange“, meint Schorlemmer.

„Das ist die Oebisfelder Chance. Es wird sicherlich noch einige Zeit vergehen, doch die Kontakte müssen geknüpft werden. Ähnlich sieht die Situation im Raum Haldensleben aus. Dort kann Werferlingen die Gunst der knappen Gewerbeflächen beim Nachbarn nutzen“, sieht der Wirtschaftsförderer offene Nutzungspotenziale.

„Nur übers Knie brechen lässt sich da gar nichts“, warnt er vor Schnellschüssen.