Gesichter zeigen vielfältige Facetten

Weferlingen l Seit einigen Jahren trägt das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Weferlingen mit Stolz den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Doch nicht einfach so, denn es gilt, diesen Titel immer wieder zu verteidigen, mit Leben zu füllen und daraus eine Verpflichtung herzuleiten.

Im Rahmen dieser Verpflichtung entsteht alljährlich eine Plastik, die jeweils von den 8. Klassen angefertigt wird. Die Idee dazu stammt vom Bildhauer Bernd Pielemeier, der die Patenschaft für den Erwerb des Titels „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ vor drei Jahren übernommen hatte.

Die Schüler suchen sich einen kompetenten Partner. In diesem wie auch im letzten Jahr stand ihnen Kunstlehrer Andreas Niemeck hilfreich zur Seite. So entstand ein Relief, das im wahrsten Sinne des Wortes Gesicht zeigt. „Show face!“ zeigt maskenhafte Gesichter, so unterschiedlich, wie jeder Mensch nun einmal ist. Das Gesicht als Spiegelbild, als Fenster zur Seele, haben die Schüler zum Anlass genommen, Gesichter zu formen und auf einem Relief zu vereinen.

Zum Kunstwerk hatten die Gymnasiasten einen Flyer entworfen, der die Idee, die hinter den Gesichtern steckt, erklärt. „Jeder Mensch hat mehrere Facetten, aber nicht jeder zeigt sie. Manchmal versteckt man sie sogar - hinter einer coolen Sonnenbrille oder einer Maske“,heißt es von den Schülern.

Es gebe verschiedene Gründe, nicht alle Seiten seines Ichs zu offenbaren, manchmal sei es Angst vor sozialer Ausgrenzung oder Repressalien. Dagegen wollten die Schöpfer des diesjährigen Reliefs Gesicht zeigen.

Unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht oder Alter erzählen Gesichter Geschichten - von Liebe, Hoffnung, Freude, Angst, Verletzlichkeit und Trauer. So wie auf dem Relief.

Das neue Werk der Achtklässler wurde rund um den Tag der Deutschen Einheit - wie es mittlerweile zur Tradition geworden ist - auf dem Schulhof als sichtbares Zeichen für ein respektvolles, friedfertiges und tolerantes Miteinander bei aller individuellen Verschiedenheit platziert.

Voller Stolz über das tolle Ergebnis berichteten drei Schüler über den Entstehungsweg des Reliefs von der Ideenfindung bis zur Ausführung. Besonderer Dank galt in diesem Zusammenhang einmal mehr dem Kunstlehrer Andreas Niemeck „für seine unermüdliche Unterstützung“.

Schulleiterin Kornelie Wahner-Willems bemerkte in ihrer Rede, dass die in den zwei Jahren davor entstandenen Plastiken, der Weltenbaum und die Religionsblume, mit der neu entstandenen eine Einheit bilden, die die Kräfte des Körpers, des Geistes und der Seele symbolisieren.

Nun ging der Staffelstab für die „nächste Titelverteidigung“ an die neuen 8. Klassen über, die sich der Herausforderung stellen müssen, ein neues Projekt ins Leben zu rufen.

Dem festlichen Akt der Übergabe wurde durch die neue Schulfahne des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums zusätzliche Bedeutung verliehen. Diese konnte allerdings leider nur aus einem Fenster herausgehängt werden, da sich der Schulträger momentan finanziell nicht in der Lage sieht, einen Fahnenmast für die Schule anzuschaffen.