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DRK-Kreisverband Wohnraum-Reserve für Flüchtlinge

Das ehemalige Autohaus am Haldensleber Klinggraben hat der Landkreis Börde als Reserve für Flüchtlinge vorbereitet.

Von Jens Kusian 02.04.2016, 01:01

Haldensleben l Seit Jahren steht das ehemalige Toyota-Autohaus Reimann am Haldensleber Klinggraben leer. Doch in die Räume könnte bald wieder Leben einziehen – die Gebäude sollen im Bedarfsfall Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bieten.

Ins Auge gefasst worden sei dieses Objekt bereits zu dem Zeitpunkt, als dem Landkreis pro Monat um die 500 Flüchtlinge zugewiesen wurden, erklärt Iris Herzig, Fachbereichskoordinatorin für Soziales und Verbraucherschutz in der Kreisverwaltung. „Uns ging es darum, den Menschen eine vernünftige Unterbringung bieten zu können und sie nicht in Turn- oder Lagerhallen stecken zu müssen“, sagt sie.

In dem Objekt können grundsätzlich Flüchtlinge untergebracht werden, „wir haben aber vor Ostern geprüft, ob wir es eventuell auch als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nutzen können“, so Herzig weiter.

Doch derzeit besteht noch kein Bedarf, die Gebäude als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. „Der Landkreis hat in diesem Jahr erst zwei- oder dreimal Flüchtlinge zugewiesen bekommen“, schildert Iris Herzig die aktuelle Situation. Einen Wohnraum-Engpass gebe es daher im Augenblick nicht. Im Gegenteil: „Wir haben noch freie Plätze, sowohl in den Gemeinschaftsunterkünften als auch bei den Wohnungen, die wir Flüchtlingen zur Verfügung stellen können“, unterstreicht sie. Mit dem ehemaligen Autohaus sei der Kreis jedoch auf der sicheren Seite, sollte sich die Zahl der Flüchtlingszuweisungen wieder erhöhen. „Das Objekt ist so etwas wie eine stille Reserve“, meint Herzig. „Die maximale Kapazität beträgt etwa 50 Personen“, schränkt sie die Belegung ein. Allerdings soll das ehemalige Autohaus keine Gemeinschaftsunterkunft wie beispielsweise in der Haldensleber Hafenstraße werden. „Es sind Wohnungen“, betont die Fachbereichskoordinatorin.

Die Bedingungen für eine Unterbringung seien bereits geschaffen, versichert sie: „Die Belegbarkeit ist seit dem 1. März gegeben.“ Bei einer möglichen Unterbringung von Flüchtlingen soll das Deutsche Rote Kreuz die Betreuung übernehmen. „Dieses Objekt wird aber nur eine Zwischenlösung sein und keine dauerhafte Einrichtung“, macht Iris Herzig deutlich. Sie geht davon aus, die Gebäude nicht länger als zwei Jahre als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.