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Drömling Menschen mit Handicap packen mit an

30 Menschen mit Handicap von der Lebenshilfe „Altmark-West“ Gardelegen packen im Drömling kräftig mit an.

Von Anett Roisch 29.02.2016, 00:01

Mannhausen/Kämkerhorst l Die Frauen und Männer mit geistiger Behinderung können es kaum erwarten, loszulegen. Seit zehn Jahren besteht die Kooperation zwischen der Lebenshilfe und dem Naturpark. Die Menschen mit Handicap gehören zu den treuen Freunden der Ranger. Es gab bereits mehrere Arbeitseinsätze und Exkursionen im Rahmen des Projektes „Ungehindert engagiert“. Die Gruppe der Lebenshilfe „Altmark-West“ fühlt sich sichtbar wohl im sogenannten Land der tausend Gräben. „Unsere Teilnehmerin am Freiwilligen ökologischen Jahr, Friederike Böse, hatte sich überlegt, einen Blühstreifen mit verschiedenen Saatgutmischungen in der Nähe unseres Insektenhotels entstehen zu lassen. Gemeinsam mit Julia Borstel, die den Bundesfreiwilligen Dienst bei uns absolviert, hat Friederike alles vorbereitet. Wir sind auf die Idee gekommen, unsere Freunde von der Lebenshilfe zu fragen, ob sie uns dabei helfen“, blickt Sabine Wieter, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit im Naturpark, zurück. Tatsächlich reisten 30 Leute an. „Mit so vielen Helfern hatten wir gar nicht gerechnet, aber bei uns gibt es ja immer genug zu tun“, erklärte Sabine Wieter und schmierte für die Helfer Schmalzbrote.

In drei Gruppen aufgeteilt, ging es ans Werk. Während die einen die Erde für den Blühstreifen umgruben, reparierten andere den Weidentunnel. Der Biber hatte die Weiden im vergangenen Jahr auf seine Speisekarte gesetzt. Nun wurden die Lücken neu bepflanzt. Die dritte Gruppe war im Schafgehege mächtig ins Schwitzen gekommen. Dort stehen Bäume, die mit geflochteten Weiden versehen waren. Weil dieses Geflecht mit den Jahren nicht mehr so schön anzusehen war, wurde es entfernt. Die Helfer zäunten nun die Bäume wieder ein. Bei jeder Gruppe war ein Mitarbeiter des Naturparks dabei, um Anleitungen zu geben.

In der Verschnaufpause gab es eine Siegerehrung. „EURO-PARC Deutschland, der Dachverband der Schutzgebiete, macht in jedem Jahr eine Befragung unter den Freiwilligen, um zu erfahren, was in den Schutzgebieten so passiert. Letztes Jahr gab es erstmalig die Fragen in leicht verständlicher Sprache, damit sich auch die Menschen mit Handicap daran beteiligen können“, erklärte die Naturparkmitarbeiterin. Eifrig hatte sich auch die Gruppe von der Lebenshilfe ans Beantworten gemacht. Es gab drei Sieger. Während Andreas Schröder eine hochwertige Hose für Touren in der Natur gewann, konnten sich Bodo Grünwald und David Apel über einen Naturführer als Lektüre freuen.

Bei den tatkräftigen Gästen war auch Thomas Weber dabei. Als ehemaliger Betreuer der Behinderten in Zienau, hatte er damals die Kooperation ins Rollen gebracht. „Seit dem 1. Februar arbeitet Herr Weber nun im Diakoniewerk Wilhelmshof in Uchtspringe. Er ist heute mit seiner Chefin da, um ihr unseren Naturpark vorzustellen und sie für die Naturschutzprojekte im Drömling zu begeistern. Wie gut, dass Herr Weber auch einen engagierten Nachfolgerkollegen hat, der den Kontakt nicht abbrechen lässt“, sagte Sabine Wieter.

Gemeinsam wollen sich alle auch am nächsten Arbeitsein- satz am 12. März beteiligen. Am Wolmirshorstweg in Buchhorst werden Zwetschgenbäume gepflanzt. Treffpunkt ist um 10 Uhr in Buchhorst.