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DVD-Premiere Altes wird zu neuem Leben erweckt

In der Kulturfabrik ist die DVD "Haldensleben zu Schmalfilmzeiten“ präsentiert worden. Seit Dienstag ist der Film erhältlich.

Von Julia Schneider 09.12.2016, 00:01

Haldensleben l Oldtimer fahren durch Haldenslebens Straßen – ihre Besitzer präsentieren die Schmuckstücke dem Publikum zur 1000-Jahr-Feier der Kreisstadt. Das war vor 50 Jahren. Damals waren die Fahrzeuge nagelneu, heute sind sie schöne Erinnerung. So auch all die anderen Szenen, die auf der DVD „Haldensleben zu Schmalfilmzeiten“ zusammengefasst wurden. Gebannt schauten rund 220 Haldensleber in der Kulturfabrik auf die Leinwand, als der Film mit 62 Minuten Länge zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Entstanden war die DVD durch eine Zusammenarbeit der Stadt Haldensleben mit dem Museum, dem Kreis- und Stadtarchiv sowie der Firma Eulenspiegel-Multimedia aus Magdeburg anlässlich des Jubiläums 1050 Jahre Haldensleben. Zunächst waren dafür Schmalfilm-Aufnahmen von der 1000-Jahr-Feier der Stadt gesichtet und digitalisiert worden. Später entstand die Idee, sie um Schmalfilm-Aufnahmen von Haldenslebern zu erweitern. Nach mehreren Aufrufen brachten schließlich 20 Haldensleber ihre alten Filmschätze – insgesamt über 50 Stunden Filmmaterial – zum Museum und Lars Eichhorn von Eulenspiegel-Multimedia konnte loslegen – Szenen digitalisieren, neu zusammensetzen, mit Ton und Erklärungen unterlegen. So lachten die Zuschauer in der Kulturfabrik, sie staunten, es kullerten sogar einige Tränen hier und da, als Altes auf der Leinwand wieder lebendig wurde.

Die ehemalige Fluss-Badeanstalt Haldenslebens war da zu sehen, Feste auf der Masche, eine Fliegerschau am Wasserturm, DDR-Veranstaltungen, die gleichzeitig Rundfunkübertragungen waren, Haldensleber Hinterhöfe, die Roland-Lichtspiele, Gebäude, die längst nicht mehr existieren und welche, die sich damals gerade erst im Bau befanden, wie beispielsweise das Wohngebiet Süplinger Berg ...

Ein Ansturm auf den Verkaufsstand für die DVD am Ende der Veranstaltung zeigte eindeutig, dass die Haldensleber das Ergebnis des Filmes durchaus positiv bewerteten. 1000 Exemplare, so erläuterte Judith Vater vom Museum, seien gepresst worden und nun in der Kulturfabrik, dem Bücherkabinett Fricke, dem Museum, dem Wobau-Bahnhofscenter und bei ausgewählten Einzelhändlern zu kaufen.

Bevor es mit dem Hauptfilm losging, stimmte übrigens die Gitarrengruppe der Erich-Kästner-Grundschule die Zuschauer auf den Film rund um ihre Heimatstadt ein. Die Mädchen und Jungen hatten sich nämlich ein „Haldensleber Lied“ ausgedacht, dazu ein Video gedreht und obendrein noch einen Rundgang durch Haldensleben unternommen, dessen Ergebnis sie präsentierten. Auch ihr Lied und das zugehörige Video finden sich als Zugabe auf der DVD „Haldensleben zu Schmalfilmzeiten“.

Wer selbst noch Schmalfilm-Schätze auf dem heimischen Dachboden hat, die die Entwicklung Haldenslebens zeigen, ist weiterhin aufgerufen, sie im Museum vorbeizubringen. Diese Zeitzeugnisse, so appellierte Judith Vater, seien irgendwann unwiederbringlich verloren, weil das Material verfällt. Wer seine Aufnahmen zur Verfügung stelle, bekomme nicht nur eine digitale Kopie davon, sondern könne auch dazu beitragen, dass eventuell eine Fortsetzungs-DVD herausgebracht wird.