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Eigenheime Stadt plant Bauland-Nachschub

Die Stadt Haldensleben will ein neues Wohngebiet erschließen. Zwischen Neuenhofer Straße und Gänsebreite ist Platz für etwa 45 Grundstücke.

Von André Ziegenmeyer 17.06.2017, 01:01

Haldensleben l Das Wohnangebot in Haldensleben ist eigentlich üppig. „Wir haben einen Überhang an Mietwohnungen im Geschosswohnungsbau“, berichtet Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann. Aber oft suchen Menschen etwas anderes. Vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser seien gefragt. Noch kann die Nachfrage an Bauplätzen bedient werden. Aber mittelfristig zeichnet sich ein Mangel ab. Die Stadt will gegensteuern. Sonst bestehe die Gefahr, dass Einwohner abwandern, weil sie in Haldensleben keinen passenden Baugrund finden. Dabei geht es vor allem um junge Familien. So steht es in einer Beschlussvorlage, die derzeit in den Ortschaftsräten und Ausschüssen des Stadtrates diskutiert wird.

Auf einer landwirtschaftlichen Fläche zwischen Neuenhofer Straße und Gänsebreite will die Stadt deshalb ein neues Wohngebiet erschließen. Es soll Platz für etwa 45 Einfamilienhäuser bieten. Das Areal ist rund 3,3 Hektar groß und befindet sich im Besitz der Stadt. Der Vertrag mit dem Pächter soll zum Jahresende gekündigt werden. „Die angrenzende Kleingartenanlage wird durch das Baugebiet nicht gefährdet“, betont Lutz Zimmermann.

Zunächst soll der Stadtrat am Donnerstag, 22. Juni, über die Aufstellung eines Bebauungsplanes entscheiden. Bis zum fertigen Wohngebiet wird es also noch dauern. Doch der Bedarf ist laut Zimmermann gegeben. Das zeige nicht zuletzt das unlängst erweiterte Wohngebiet Werderstraße. Von den insgesamt 45 Grundstücken seien bereits 41 vergeben.

Darüber hinaus gebe es eine spezielle Untersuchung. „Laut Wohnflächenbedarfsprognose 2030 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird auch für Haldensleben trotz allgemein rückläufiger Wohnungsmarktnachfrage von einem weiteren Bedarf nach Wohneigentum ausgegangen“, informiert der städtische Pressesprecher.

Konkret bedeutet das: In Haldensleben werden in den nächsten Jahren jeweils etwa 35 Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern benötigt. Im Jahre 2025 werde der Bedarf voraussichtlich auf 23 Wohnungen pro Jahr sinken.

Laut Lutz Zimmermann gibt es in Haldensleben derzeit 131 freie Grundstücke. 110 von ihnen befinden sich im Wohngebiet „Am Klingteich“. „Vorausgesetzt, dass alle Bauplätze erschlossen sind, wäre in vier bis fünf Jahren kein Bauplatz mehr frei verfügbar“, blickt Lutz Zimmermann voraus.

Als die Stadt vor einigen Jahren ihren Flächennutzungsplan neu aufstellte, wurden dabei Baulandreserven berücksichtigt. Mit dem Wohngebiet Neuenhofer Straße-Gänsebreite soll nun eine von ihnen tatsächlich zu einem Wohngebiet werden. Weitere Reserven befinden sich zum Beispiel in Althaldensleben südlich der Mittagstraße und an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee. Sie könnten Platz für 19 beziehungsweise 26 zusätzliche Grundstücke bieten.

Nicht zuletzt ist laut Zimmermann festzuhalten, dass der Anteil an Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern am Gesamtwohnungsbestand in Haldensleben deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Die Quote liegt bei 37,9 Prozent. Im Land sind es 43,43 Prozent und im Landkreis Börde sogar 63,19 Prozent.