1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Brückenschlag zwischen Schloss und Ort

Einweihung Brückenschlag zwischen Schloss und Ort

In der Hundisburger Straße "Eiche" führt wieder eine Brücke über die Garbe. Die haben die Hundisburger in Eigeninitiative errichtet.

Von Jens Kusian 26.06.2017, 01:01

Hundisburg l In Eigeninitiative und mit Unterstützung von Stadt und Sponsoren haben sich die Hundisburger in der „Eiche“ eine neue Brücke über die Garbe gebaut. Deren Vorgänger war 2015 abgerissen worden – aus Sicherheitsgründen. Dieser finalen Aktion war immer wieder dasselbe Spiel vorausgegangen: Die Stadt Haldensleben hat die Brücke wegen ihres maroden Zustandes sperren lassen, in Nacht-und-Nebel-Aktionen haben Hundisburger allerdings die Sperren wieder entfernt – bis der Abriss kam.

Der Neubau der Brücke, so war es von Seiten der Stadt geplant, sollte im Zuge der Sanierung der Magdeburger Straße in Hundisburg erfolgen. Wann diese Baumaßnahme allerdings realisiert wird, ist derzeit noch unklar. Doch die Hundisburger, allen voran Ortsbürgermeister Nico Schmidt und Ortschaftsratsmitglied Thomas Seelmann, wollten nicht länger warten. Schmidt befürchtete sogar, dass wenn sich erst einmal alle an den brückenlosen Zustand in der „Eiche“ gewöhnt hätten, es vielleicht gar keine neue Brücke mehr geben würde. Also wurde gehandelt.

Ein Statiker berechnete im vergangenen Jahr kostenfrei das Bauwerk, ein Prüfstatiker überprüfte diese Statik noch einmal und stellte ein Brückenprüfbuch aus. Die Kosten dafür übernahm die Stadt Haldensleben. „Mit dem letzten Geld, das wir noch hatten, haben wir dann das Holz gekauft“, blickte Nico Schmidt zurück. Sponsoren haben für den stählernen Unterbau der Brücke gesorgt. Und errichtet wurde sie von einigen Hundisburgern bei einem Arbeitseinsatz. „Wir haben die Brücke am Brückentag nach Christi Himmelfahrt gebaut“, erzählte der Ortsbürgermeister, der sich bei der Einweihung am vergangenen Freitag bei allen Helfern bedankte. „Viele wollten beim Bau mithelfen“, meinte er, aber das wäre dann des Guten doch etwas zuviel gewesen.

Genutzt werden kann die neue Brücke ausschließlich von Fußgängern und Radfahrern. 1,70 Meter ist sie breit. „Ich hätte gern eine Brücke gehabt, über die man auch mit dem Auto hätte fahren können“, so Schmidt weiter. Aber das wäre ein weitaus höherer Aufwand gewesen, schätzte er ein. Immerhin hätte nach den Angeboten, die für einen Neubau eingeholt wurden, eine Fußgängerbrücke 80 000, eine Brücke für Pkw sogar 125 000 Euro gekostet. „Mit unserer Aktion hat die Stadt ungefähr 70 000 Euro gespart. Das Geld kann nun hier im Ort eingesetzt werden“, meinte der Ortsbürgermeister.