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Entwicklungsplan Neue Stukturen für die Friedhöfe

Um klare Linien zu schaffen, wird derzeit in der Gemeinde Hohe Börde der erste Entwurf eines Friedhofsentwicklungsplans diskutiert.

Von Constanze Arendt-Nowak 26.08.2016, 20:23

Irxleben / Hohe Börde l Schon als in der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Gemeinde Hohe Börde die Diskussion um den Friedhofsentwicklungsplan begann, wurde deutlich, dass jede Ortschaft ihre speziellen Ideen bezüglich der Friedhofsgestaltung für die Zukunft hat. Um aber die Meinungsdebatte nicht ausufern zu lassen, bat Ulrich Körber als Vorsitzender des Seniorenbeirates die Mitglieder und Gäste, sich auf Allgemeines zu beschränken. Immerhin bezieht sich das Konzept nach Aussage des Landschaftsarchitekten Wolfram Westhus auf 20 Friedhöfe in den Ortschaften, die sehr individuell sind.

Fakt ist, dass schon mit Stand im Jahr 2014 weit über die Hälfte der Bestattungen in anonymen Grabanlagen vorgenommen wurde. Ebenso steigt das Interesse an teilanonymen Bestattungen.

Auch wenn der Trend weg vom großen Wahlgrab eindeutig erkennbar ist, so ist sich der Schackensleber Ernst Daenecke sicher, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, die Flächen auf den Friedhöfen zu reduzieren und den Parkcharakter herzustellen. Die Möglichkeit, einen Beschluss zu fassen, auf verschiedenen Friedhöfen keine Bestattungen mehr durchführen zu lassen, um sie eines Tages schließen zu können, stand ebenso im Raum. „Vielleicht kann man auf den Friedhöfen erstmal auch nur Teilflächen schließen“, meinte Klaus Bremer aus Bebertal.

Die Frage war aber auch, wie dann die entstehenden Grünflächen bewirtschaftet werden sollten. Ein verminderter Pflegeaufwand sei notwendig. Wie die zuständige Mitarbeiterin der Gemeinde Hohe Börde, Bärbel Eberhardt, erklärte, könnten die Bewirtschaftungskosten für die Friedhöfe nur reduziert werden, wenn die Flächen reduziert werden.

Wolfram Westhus verwies aber auch darauf, dass nicht nur das, sondern auch die soziale Komponente der Friedhöfe bei den Planungen für die Zukunft berücksichtigt werden müsse. Für viele sei der Friedhof auch ein Treffpunkt.

Auf den Bornstedter Friedhof als Musterbeispiel verwies Holger Rieseberg aus Bornstedt. Hier wurde bezüglich des „Aufräumens“ schon gute Vorarbeit geleistet. Es werde geguckt, welche Flächen von Hindernissen bereits beräumt werden können, um die Flächen dann mühelos ein bis zwei Mal im Jahr mähen zu können.

Rosemarie Häberer aus Wellen betonte, dass doch jeder Friedhof seine Individualität behalten sollte, während Helga Hans aus Hermsdorf und Norbert Anis aus Hohenwarsleben zu bedenken gaben, dass mancher Hinterbliebene die Gräber seiner Angehörigen nicht mehr wie früher pflegen könne und sich auch die Strukturen in den Orten verändern würden. Vielen neuen Einwohnern fehle die Beziehung zum Ort.

Bezüglich der Pflege und des Erhalts der Kriegsgräber und Kriegerdenkmale schlug der Niederndodeleber Ulrich Seidel vor, mit der Sekundarschule ein Projekt zu starten. Durch eine Art Patenschaft könnten die Jugendlichen beispielsweise sensibilisiert werden, dass die Friedhöfe zu den Ortschaften dazugehören.