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Erneuerbare Energien Mehrheit sagt „Nein“ zu den Windrädern

Der Bau von Windkraftanlagen erregt die Gemüter in Klüden. Laut einer aktuellen Umfrage ist die Mehrheit der Bewohner dagegen.

Von Anett Roisch 24.07.2016, 11:00

Calvörde/Klüden l Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) verkündete am Donnerstag bei der Sitzung des Gemeinderates, das Ergebnis der Bürgerbefragung. Die Abstimmung schien den Kommunalpolitikern notwendig, um ein Meinungsbild der Klüdener zu bekommen. Die Firma Umweltgerechter Kraftanlagen (UKA) aus Meißen kam vor ein paar Monaten mit ihren Plänen auf die Gemeinde zu. Maximal könnten in der Gemarkung Klüden nach den Plänen des Unternehmens acht bis neun Windkraftanlagen entstehen. Die Narbenhöhe der Windräder beträgt 140 Meter, die Gesamthöhe 200 Meter und die Leistung 3,5 Megawatt. Über 30 Einwohner aus Klüden und der Region besuchten am 9. Juni eine Info-Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus. „Es fanden sachlich inhaltlich bezogene Gespräche statt. Es waren viele Bürger da, aber man konnte im Kreis nicht zuordnen, wer dafür und wer dagegen ist. In Folge hat die Verwaltung die Bürgerbefragung zum Votum mit einem Schreiben an die Bürger vorbereitet“, schilderte Schliephake die Vorgehensweise. Unabhängig davon hat es ein Schreiben als Sachverhaltsdarstellung von der UKA-Projektentwicklung für alle Haushalte gegeben.

238 Bürger haben – nach den Ausführungen des Bürgermeisters – den Brief von der Gemeinde bekommen. „134 Bürger begründeten ihre Meinung mit einem Ja oder Nein. Das sind 56,3 Prozent. Das ist also schon ein repräsentatives Ergebnis. Letztendlich haben 84 – also 62,7 Prozent – mit Nein und 50 – 37,3 Prozent – haben mit Ja gestimmt“, erklärte Schiephake. Diese Information habe der Gemeindechef auch dem Bauausschuss gegeben, der dem Gemeinderat empfiehlt, das Bürgervotum zu akzeptieren. Der Gemeinderat legte nun einstimmig fest, dass der Rat keine weiteren Planungsschritte zu den Windenergieanlagen unternehmen wird.

„Wenn das Votum positiv für die Windräder gewesen wäre, hätte die Gemeinde einen Antrag an die Regionale Planungsgemeinschaft stellen müssen, um dieses Gebiet in den Regionalen Entwicklungsplan als entsprechendes Windenergiegebiet aufzunehmen“, erklärte Schliephake.

Julia Wölfer, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der UKA-GmbH, erklärte gestern: „UnserUnternehmen hat von den Ergebnissen Kenntnis genommen. Die zuständige Projektleiterin wird demnächst auf die Gemeinde zugehen. Weiteres wird sich danach ergeben.“