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Fällarbeiten Bäume weichen für die Sicherheit

Die Bäume am Süplinger Schwanenteich dürfen gefällt werden. Der Haldensleber Stadtrat hat dem mehrheitlich zugestimmt.

Von Jens Kusian 05.10.2016, 01:01

Süplingen l Stellen Sie sich vor, in Süplingen brennt‘s – und es ist kein Löschwasser vorhanden. Genau das ist die derzeitige Situation im jüngsten Haldensleber Ortsteil. Denn die einzige Löschwasserentnahmestelle in Süplingen, der Schwanenteich, ist nur noch ein modriger Tümpel. Daran schuld sind die Bäume, die ringsherum stehen. Ihr Laub fällt in den Teich, wodurch das Gewässer zusehends verschlammt.

Allerdings stehen nur 10 der insgesamt 21 Bäume auf öffentlichem Grund und Boden. Um sie zu fällen, ist keine Genehmigung notwendig, für die anderen elf Bäume, die auf Privatgrundbesitz stehen, schon. So will es die Baumschutzsatzung, die für Süplingen gilt. Sie wurde mit der Eingliederung Süplingens im Jahr 2014 in das Haldensleber Stadtgebiet übernommen.

Deshalb hatte sich auch der Haldensleber Stadtrat mit dem Thema zu beschäftigen. „Es gibt in Süplingen keinen Hydranten, nur diesen Löschwasserteich“, machte Anja Reinke (FUWG/Die Fraktion) die Situation deutlich. Die Vorsitzende des Bauausschusses verwies aber auch darauf, dass es sich beim Schwanenteich um ein Biotop handeln würde. Daher stellte sie zunächst den Antrag, dass die Stadt prüfen möge, ob es nicht billiger wäre, einen Brunnen als neue Löschwasserentnahmestelle anzulegen und den Schwanenteich in seinem jetzigen Zustand so zu belassen.

Doch es sei der ausdrückliche Wunsch der Gemeinde, dass die Bäume am Schwanenteich entfernt werden, wies Mario Schumacher (CDU) darauf hin, dass der Antrag, die Bäume zu fällen, vom Ortschaftsrat Süplingen stamme. „Außerdem liegt Süplingen auf Felsen, da ist es nicht möglich, einen Brunnen für Löschwasser zu bohren“, sagte CDU-Stadträtin und Süplingens Ortsbürgermeisterin Annette Koch. Vor diesem Hintergrund zog Reinke ihren Antrag wieder zurück.

Dass die Stadt die Kosten für die Fällung auch der Bäume, die auf privatem Grund und Boden stehen, übernehmen sollte, stand für Schumacher außer Frage. „Es steht doch fest, dass eine Löschwasserversorgung in Süplingen derzeit nicht möglich ist.“ Eine Änderung der Situation wäre nur möglich, wenn der Schwanenteich auch seiner Funktion als Löschwasserteich gerecht werden würde. „Deshalb geht es jetzt darum, ob wir die Bäume fällen lassen wollen oder nicht.“

Letztlich folgte der Stadtrat der Argumentation und sprach sich im vorliegenden Fall für die Befreiung des Fällverbots für die elf Bäume auf den privaten Grundstücken am Schwanenteich aus.