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Familienhilfe Erfolgreicher Weg weiter beschritten

Landkreis Börde, Agentur für Arbeit Magdeburg sowie Jobcenter Börde beschreiten für junge Familien einen erfolgreichen Weg weiter.

Von Thomas Junk 10.09.2015, 01:01

Haldensleben l Die Tinte ist trocken. Börde-Landrat Hans Walker, Arbeitsagentur-Chef Matthias Kaschte und Wolfgang Schumacher, Leiter des Jobcenters Börde, haben die Vereinbarungen für eine weitere Zusammenarbeit im Rahmen des Programms „Familien stärken – Perspektiven öffnen“ unterschrieben. Damit kann das seit 2012 im Landkreis sehr erfolgreiche Projekt der Familienintegrationscoaches auch in den kommenden drei Jahren fortgesetzt und sogar ausgebaut werden.

Die Familienintegrationscoaches unterstützen junge langzeitarbeitslose Eltern dabei, in der Berufswelt wieder Fuß zu fassen. Dabei steht ein fester Arbeitsplatz erst am Ende eines langen Weges, den die Coaches gemeinsam mit den Familien beschreiten. Sie besuchen die Teilnehmer zu Hause, lassen sich viel Zeit, um Vertrauen zueinander aufzubauen und kümmern sich auch um andere Sorgen. Ist die Basis gelegt, arbeiten die Coaches mit Arbeitgebern zusammen. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, im Rahmen einer Erprobung in einem Unternehmen zu arbeiten. Dabei werden bis zu 80 Prozent der Löhne vom Amt übernommen, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds. Im Optimalfall steht am Ende ein fester Job.

Was alles andere als die Ausnahme ist, wie Reinhard Hevekerl, Fachdienstleiter Wirtschaft in der Kreisverwaltung, nachweisen kann. In der vergangenen Fördeperiode wurden 181 Familien durch die Coaches betreut. 133 davon waren alleinerziehende Eltern. 71 Teilnehmern konnte ein durch das Projekt geförderter Arbeitsplatz vermittelt werden. „Für 34 stand am Ende eine feste sozialversicherungspflichtige Beschäftigung“, so Hevekerl.

Für Jobcenter-Chef Wolfgang Schumacher ist das Programm ein Geschenk. Er kennt viele Problemfälle von der Basis und vermittelt an die Coaches potenzielle Teilnehmer. „Wir haben ja auch Leute dafür, aber der Betreuungsschlüssel gibt eine so intensive Auseinandersetzung einfach nicht her“, so Schumacher. Oft läge es auch daran, dass die Menschen einfach einen falschen Beruf gelernt haben. „Wenn eine alleinerziehende Mutter im Einzelhandel oder der Gastronomie arbeitet, ist das natürlich schwer“, so der Jobcenter-Chef.

Für Arbeitsagenturchef Matthias Kaschte ist aber nicht nur die Betreuung der Teilnehmer wichtig – „Die Coaches haben einen ganz tollen Zugang zu den Menschen gefunden“ – er lobt auch, wie die Coaches mit den Arbeitgebern zusammenarbeiten. „Die haben sich einen guten Namen bei den Unternehmen in der Region gemacht“, weiß Kaschte aus erster Hand.

Deswegen wird das Programm in der jetzt begonnenen Förderperiode auch noch weiter ausgebaut. Bisher waren im Landkreis Börde drei Familienintegrationschoaches unterwegs. Künftig werden es vier sein, für jeden Agenturbereich – Haldensleben, Wolmirstedt, Oschersleben und Wanzleben – jeweils einer. Hinzu kommt noch die Stelle einer Projektassistentin, die die Coaches unterstützt.