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Feuerwehr Rekordjahr für Haldensleber Kameraden

Mit 158 Einsätzen war 2015 für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Haldensleben ein Rekordjahr.

Von Marita Bullmann 14.03.2016, 00:01

Haldensleben l 158 Einsätze haben die Kameraden der FFW im vergangenen Jahr gefahren, berichtete Frank Juhl in der Jahreshaupt- versammlung am Freitagabend. „Das ist in der langen Geschichte unserer Feuerwehr ein Rekord“, versicherte der Wehrleiter. Damit wurde das Jahr 2014 mit 144 Einsätzen noch übertroffen.

Gegenwärtig hat die Wehr 32 aktive Einsatzkräfte, drei Wehrleute fielen wegen Krankheit dauerhaft aus. Obwohl es zudem zeitweise Erkrankungen gab, „waren bei der Alarmierung des Gruppenrufes im Durchschnitt 18 Kameraden anwesend“, blickte der Wehrleiter zurück. Fünf Kameraden der Ortswehr Uthmöden unterstützen die Haldensleber. Und in der Jugendwehr stehen junge Kameraden in den Startlöchern, die nach erfolgter Ausbildung und nach Erreichen des 18. Lebensjahres auch eingesetzt werden können.

Zum Ende des vergangenen Jahres hatte Michael Schumann sein Amt als stellvertretender Ortswehrleiter und stellvertretender Stadtwehrleiter niedergelegt. Ihm dankte Frank Juhl für die geleistete Arbeit. Ein neuer stellvertretender Stadtwehrleiter müsse noch gewählt werden, für die die Ortswehrleitung falle künftig die Position zweiter Stellvertreter weg. Der Wehrleiter sprach auch über die Fortschreibung der Risikoanalyse und die technische Ausstattung der Wehr.

Frank Juhl erinnerte an einige der Einsätze aus dem vergangenen Jahr, so an den tödlichen Unfall am 2. März auf der B71 kurz hinter Wedringen und den Wohnhausbrand am 4. September an der Hundisburger Straße, wobei die beiden Bewohnerinnen zum Glück mit dem Schrecken davonkamen. Am 11. Mai krachte ein Lkw in ein Wohnhaus in Wedringen. Feuerwehr und THW waren im Einsatz. „Der Einsatz dauerte für die Feuerwehr fast acht Stunden und die meisten Kameraden hatten vorher schon einen vollen Arbeitstag hinter sich“, merkte der Wehrleiter an.

Allein 20 Mal musste die Wehr ausrücken, weil eine Brandmeldeanlage losging. 39 Mal mussten umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste beseitigt werden. Allein am 31. März hatte der Sturm Niklas 17 Einsätze ausgelöst.

Elfmal leisteten Feuerwehrleute Tragehilfe für den Rettungsdienst. Neun Mal wurde eine Ölspur beseitigt. Zehn Mal musste eine Tür geöffnet werden, acht Mal war eine Person in einer Notlage. Ein Mal lag eine Person im Bett und hatte Angst, die Tür zu öffnen, und ein Mal war niemand zu Hause, aber in der Wohnung piepte etwas.

Der Wehrleiter machte bei diesem Überblick vom Kellerbrand am Süplinger Berg bis zur Rettung einer Katze aus einer Entwässerungsrinne deutlich, wie vielfältig die Aufgaben der Kameraden sind, vor denen sie das Jahr hindurch stehen. Neben Einsätzen im Stadtgebiet mussten die Wehrleite auch darüber hinaus helfen, so bei einem Stoppelfeldbrand bei Meseberg und einer Brandsicherheitswache in der zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Halberstadt.

„Meistens rückt das erste Fahrzeug nach sechs Minuten aus und ist nach zehn Minuten an der Einsatzstelle“, resümierte der Wehrleiter. Es gäbe aber auch Einsätze, bei denen die Hilfsfrist nicht gehalten werden könne.

Um die Einsätze bewältigen zu können, müssen die Kameraden zum einem die fachliche Ausbildung und zum anderen die nötige Ausstattung haben. Auch darüber sprach der Wehrleiter. 2015 wurden am Standort Haldensleben 30 Termine mit insgesamt 101 Stunden Ausbildung angeboten. Im Durchschnitt kamen dazu jeweils 21 Kameraden. Dennoch schafften es elf Wehrleute – bedingt durch Schichtdienst und andere Verpflichtungen – nicht, die geforderten Mindestausbildungszeiten von 40 Stunden im Jahr einzuhalten.

An einem Lehrgang für Drehleitermaschinisten nahmen acht Kameraden aus Haldensleben und Uthmöden teil. Frank Juhl verwies weiter auf die Einweisung eines Notfallmanagers der Bahn und eine praktische Übung, auf eine Ausbildung zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden und auf eine Übung zur Rettung von Menschen aus Pkw. Sehr gut entwickelt habe sich die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Flechtingen, bekräftigte Frank Juhl mit einem Dankeschön an Frank Alvermann. Das betrifft gemeinsame Grundlehrgänge. Weiter angeführt wurden Ausbildung und Wiederholungslehrgänge für Atemschutzgeräteträger und Technische Hilfeleistung sowie die spezielle Erkundung von Schwerpunktobjekten in der Stadt.

Leider sei jedoch der Truppführerlehrgang im November ersatzlos ausgefallen, dafür waren fünf Kameraden angemeldet. „Und im Bereich der Landesausbildung gibt es immer noch zu wenig Plätze im Bereich der ABC-Einsatzausbildung“, so der Wehrleiter.

Bilanz zog der Wehrleiter auch zu den Aktivitäten über Ausbildung und Einsätze hinaus, so gab es Besuch von Schulklassen im Gerätehaus, Besuch aus Griechenland, das Maibaumsetzen auf der Masche und den Tag der offenen Tür, der gemeinsam mit dem Feuerwehrverein gestaltet wurde.

Viel Lob bekam die Wehr von Bürgermeisterin Regina Blenkle, vom Stadtratsvorsitzenden Guido Henke, vom ehemaligen Abschnittsleiter und stellvertretenden Landesbrandmeister Andreas Sulfrian und vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Ohrekreis Frank Alvermann. Sie dankten der Wehr für ihre ständige Einsatzbereitschaft.