1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Börde will die Laga 2022

Gartenschau Börde will die Laga 2022

Fünf Börde-Gemeinden wollen die Landesgartenschau. Für die Bewerbung brennt auch die Lokale Aktionsgruppe „Flechtinger Höhenzug“.

Von Thomas Junk 10.03.2016, 00:01

Haldensleben l In ihrer Aktionsgruppe haben die Vertreter der Einheitsgemeinde Hohe Börde, der Verbandsgemeinde Obere Aller, der Verbandsgemeinde Flechtingen sowie der Städte Haldensleben und Oebisfelde-Weferlingen bereits viel erreicht. Ob es das Groß Santersleber Hopfenhaus, die Sanierung der Erxleber Schlossmauer oder das Niederndodeleber Holunderkontor samt Holunderradweg ist. Nun wollen die LAG-Mitglieder zum ganz großen Wurf ausholen. Geht es nach dem Vorstand, soll sich um die Landesgartenschau im Jahr 2022 beworben werden. Dies wurde auf der jüngsten Vorstandssitzung Anfang der Woche in Irxleben mehrheitlich beschlossen.

Erstmals macht das Land Sachsen-Anhalt es möglich, dass sich auch eine ländliche Region für eine dezentrale Landesgartenschau bewerben kann. Sollte dies den fünf Börde-Gemeinden gelingen, wäre fast ein Viertel der Fläche des Landkreises Börde an der Laga 2022 beteiligt.

Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Bis Mitte September diesen Jahres muss dazu eine umfangreiche Bewerbung beim Land eingereicht werden. Darin muss nicht nur die gesicherte Finanzierung, sondern auch Konzepte zur Nachnutzung dargelegt werden. Auch für den Besucherverkehr müssen beispielhafte Infrastrukturlösungen nachgewiesen werden. Außerdem muss die Bewerbung mit Beschlüssen von den Stadt- beziehungsweise Gemeinderäten unterfüttert werden. Die Bewerbungsunterlagen sollen von einem Konzeptbüro erarbeitet werden. Die Finanzierung müssten die Gemeinden tragen. Im Gespräch ist eine Beteiligung der Gemeinden von einem Euro pro Einwohner.

Der Landkreis Börde würde eine solche Bewerbung auf jeden Fall unterstützen. Das betonte der Regionalplaner aus der Kreisverwaltung Holger Mühlisch. „Trotz der Erfolge der vergangenen Jahre wollen wir als LAG ja nicht stehenbleiben, sondern uns weiterentwickeln und den Gästen zeigen, was wir alles zu bieten haben“, so Mühlisch.

„Wir sehen uns in der Pflicht, Pläne zu machen, dass unsere Region es noch besser kann. Wir können schon heute zeigen, was in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der EU-Förderung erreicht werden konnte“, sagte auch die LAG-Vorsitzende und Bürgermeisterin der Hohen Börde Steffi Trittel. Man verfüge über touristische Marken wie die Gartenträume oder die Straße der Romanik. Mit Ummendorf habe man zudem einen Sieger des Europäischen Dorferneuerungswettbewerbs in den Reihen. „Wir haben das Potenzial, uns als Region herausragend zu präsentieren“, unterstrich Trittel.

Im Gegensatz zu den bisherigen Landesgartenschauen schwebe ihr eine Gartenschau „von den Leuten für die Leute vor“. Ehrenamtliche und Vereine könnten in die Veranstaltung miteinbezogen werden. Bei so einer dezentralen Gartenschau könnte „auch mal die Oma gewürdigt werden, bei der die Tulpen immer so schön wachsen“, so die Bürgermeisterin und fügte an: „Da soll Leben rein.“

Ummendorfs Bürgermeister Reinhard Falke erinnerte daran, das die LAG Flechtinger Höhenzug die erfolgreichste in ganz Sachsen-Anhalt ist, allein in der vergangenen Leader-Förderphase wurden zehn Millionen Euro in den ländlichen Raum zwischen Weferlingen und Irxleben investiert. „Hier ist viel Geld reingeflossen, die Region ist es wert, gezeigt zu werden“, sagte auch Holger Mühlisch. Kleine Dörfer, die Lust aufs Landleben, die Besinnung auf die Natur und das naturnahe Leben auf dem Dorf in Verbindung mit moderner Lebensqualität gelte es zu verweben und ein schlüssiges regionales Konzept für eine Landesgartenschau zu erstellen.

„Wir wollen die Menschen von hier, die Gärtnereien und andere Unternehmen wie auch engagierte Menschen mitnehmen, sich einzubringen, um ihre ländliche Heimat in bunten Farben zu präsentieren. Die Basis muss das mitgestalten. Unsere Bewerbungsunterlagen dürfen nicht lange auf Schreibtischen schlummern, sondern müssen mit Ideen der Menschen von hier gefüllt werden“, unterstrich Steffi Trittel.

Vorstandsmitglied Albrecht von Bodenhausen betonte: „Wichtig ist das Miteinander aller. Nur so können wir das meistern.“ In anderen Bundesländern haben dezentrale Landesgartenschauen bereits Erfolgsgeschichte geschrieben.