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Getreideernte Die Mähdrescher rollen wieder

Die Trecker und Mähdrescher rollen wieder über die Straßen und Felder im Landkreis Börde. In dieser Woche hat die Getreideernte begonnen.

09.07.2017, 03:00

Wanzleben l Alles hängt vom Regen ab. Die Entwicklung von Getreide und Raps im Landkreis fällt sehr unterschiedlich aus. „Die Ausgangssituation zu Vegetationsbeginn bis in den Mai hinein war von einem deutlichen Niederschlagsdefizit und niedrigen Grundwasserbeständen gekennzeichnet“, erklärt Wolfgang Köhler, Geschäftsführer des Bauernverbandes Börde. In weiten Teilen sei seit Mitte Mai immer wieder Regen gefallen und habe für eine gute Versorgung der Feldkulturen gesorgt. Das Unwetter am 22. Juni hätte jedoch gerade im Wolmirstedter Bereich großen Schaden angerichtet.

Für die laufende Erntezeit wünschen sich die Landwirte jetzt eine längere Schönwetterperiode mit nur sanftem Sommerregen. Die Getreideanbaufläche mit rund 69.500 Hektar beträgt rund 55 Prozent des Ackerlandes im Landkreis Börde, hinzu kommen noch 17.600 Hektar Raps. „Insgesamt erwarten unsere Landwirte eine mittlere Getreideernte. Zuerst wird die Wintergerste auf rund 8900 Hektar geerntet, dann folgen der Roggen auf rund 10.500 Hektar und der Weizen als wichtigste Feldkultur auf rund 50.000 Hektar“, so Köhler.

Für Raps, im Anbau die zweitwichtigste Kultur im Landkreis, hätte es seit der Aussaat infolge der Trockenheit im Herbst Probleme gegeben. Köhler: „Rund zehn Prozent des Bestandes wurden umgebrochen. Dazu kam auf rund 50 Prozent eine unzureichende Pflanzendichte, Bestandsentwicklung und hoher Schädlingsdruck.“ Große Bestände seien jetzt stark verkrautet. „Die Ertragserwartungen zeigen deutlich nach unten“, So der Geschäftsführer des Bauernverbandes Börde.

Auch macht sich Köhler Sorgen um die Marktlage, die weiterhin von starken Preisschwankungen, infolge nervös reagierender Börsenkurse auf Wetterentwicklungen und Währungsschwankungen gekennzeichnet sei. „Grundsätzlich ist ein größerer Getreideverbrauch auf der Welt, aber auch ein größer werdendes Angebot zu verzeichnen“, so Köhler.

Auch für die nächste Ernte ist Wolfgang Köhler optimistzisch. Rüben, Kartoffeln und Mais würden derzeit sehr gut stehen. Bei der Grasernte, wo bereits der zweite Schnitt erfolgt sei, gebe es allerdings unbefriedigende Erträge.

Landesweit, so schätzt der Bauernverband Sachsen-Anhalt die Lage ein, wird die Ernte überwiegend positiv ausfallen. Jedoch seien aufgrund viel zu kleiner Regenmengen in weiten Teilen des Jerichower Landes sowie im Landkreis Anhalt-Bitterfeld deutlich geringere Erträge zu erwarten.