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Grundschule In Anbaupläne kommt Bewegung

Seit Jahren kämpft die Grundschule Weferlingen um einen notwendigen Anbau. Jetzt kommt Bewegung in das Vorhaben.

Von Carina Bosse 30.11.2015, 00:01

Weferlingen l Die Grundschule Weferlingen mit ihren beiden Gebäuden an zwei Standorten hat in Sachen räumliche Ausstattung, Modernisierung und Renovierung dringenden Nachholbedarf. Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie ein solches Vorhaben aussehen und angepackt werden könnte. Bei allen Bemühungen kann die Stadt Oebisfelde-Weferlingen diese Investition aber keinesfalls allein schultern, sie setzt auf Fördermittel aus dem Stark-III-Programm, das sich derzeit in der Förderperiode bis 2020 befindet. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen umfangreiche Antragsunterlagen eingereicht werden, und das schnell.

Darin waren sich in der Sitzung des Schul- und Sozialausschusses in dieser Woche auch alle Ausschussmitglieder und sachkundigen Einwohner einig. Trotzdem entbrannte einmal mehr eine Diskussion, diesmal vor allem um die Frage, ob eine zahlenmäßige Festlegung bei den Schülerzahlen überhaupt notwendig oder ob die Aussage zweizügig ausreichend ist.

Ausschussvorsitzende Angela Leuschner sprach von einer „bedarfsgerechten Planung“ für den Anbau auf dem Schulhofgelände samt einer auch künftigen Einbeziehung der Planschule für Fachräume.

Drei Klassenräume, ein Lehrerzimmer, ein Direktorenzimmer und Sekretariat sind im geplanten Anbau vorgesehen. Der Wunsch der Schule, einen großzügigen Empfangsbereich als „Bewegungsraum“ zu gestalten, fand zunächst kritisches Hinterfragen. „Kann es dafür keine stärkere Kooperation mit dem Kindercampus geben“, wollte Angela Leuschner wissen.

„Unseren Wunsch nach einem Bewegungsraum scheinen viele missverstanden zu haben“, sagte Elvira Böhm. Es ginge nicht um sportliche Betätigung, dazu könne die Schule die Sporthalle nutzen. Vielmehr ginge es um ein Stück Bewegungsfreiheit für die Schule - für Theater- oder Chorproben, zum Vorlesen oder auch mal für eine Einladung von Oma und Opa zu einer Veranstaltung, sagte die Pädagogin. Es müsse keine extra Aula sein, so ein Empfangsbereich, wenn er denn richtig gestaltet sei, eignet sich durchaus für solche Angebote an die Kinder. „Wir können nie etwas spontan machen, das geht auch nicht mit dem Kindercampus nebenan“, machte Elvira Böhm deutlich. Dabei würde sich so eine räumliche Möglichkeit prima in das Schulkonzept einreihen.

Im Raum schwebte während der Diskussion eine Schülerzahl von 140, wobei die Schule derzeit rund 180 Mädchen und Jungen besuchen. „140 ist eine realistische Zahl, mit der wir planen können“, sagte der Weferlinger Stadtrat und Ortsbürgermeister Hans-Werner Kraul. Diese Zahl sei wichtig, um dem Planer eine Grundlage an die Hand zu geben, räumte er ein. Der Begriff Zweizügigkeit sei sehr dehnbar und böte keine ausreichende Erklärung für räumlichen Berechnungen.

Das Vorhaben muss die Stadt Oebisfelde-Weferlingen in jedem Fall europaweit ausschreiben. Darum müsse alles vorher gut durchdacht und vollständig vorbereitet werden. Doch so langsam müssen mal Nägel mit Köpfen her.

„Vor einem Jahr habe ich schon gesagt, wir brauchen dringend neue Toiletten für die Schule“, sagte Stadträtin Kerstin Dörfel, die an diesem Abend für Ausschussmitglied Jörg Stövesandt die Vertretung übernommen hatte. Passiert sei absolut nichts. „Das ist ein menschliches Problem, mit dem man doch nicht so lange warten kann, bis vielleicht ein Neubau hochgezogen ist“, schimpfte sie. Die Toiletten befinden sich im Hauptgebäude und genau dort müssen sie gemacht werden, und zwar so schnell wie möglich, richtete sie ihren Vorwurf der Untätigkeit an die Verwaltung.

„Ohne Fördermittel sind uns die Hände gebunden“, sagte Angela Leuschner angesichts der angespannten Haushaltslage der Einheitsgemeinde.

Ein paar Toilettenbecken seien doch wohl realisierbar, entgegnete Kerstin Dörfel.

Einstimmig folgte der Schul- und Sozialausschuss schließlich der Empfehlung des Bauausschusses zur Vorbereitung aller notwendigen Unterlagen für eine zügige Beantragung der Stark-III-Mittel.