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Grundschule Mit Klaro den Körper verstehen

Die Erstklässler der Grundschule Flechtingen haben jetzt ein Maskottchen. Mit "Klaro" werden den Kindern Alltagskompetenzen vermittelt.

Von Carina Bosse 17.03.2017, 00:01

Flechtingen l „Hallo, das ist Klaro, aber er ist noch ein wenig schüchtern, weil er euch noch nicht kennt.“ In einem kleinen Schatzkästchen hat Gesundheitsförderin Dörte Schröder das Maskottchen der Klasse 2000 aus Zigarrenreinigern und einer kleinen Holzkugel als Kopf versteckt. Zweimal rufen die Erstklässler von Klassenlehrerin Grit Kiefer ganz freundlich Klaros Namen, ehe der sich aus seinem Versteck heraustraut.

Er wird in den kommenden dreieinhalb Schuljahren immer mal wieder in der Klasse und auch in der Parallelklasse von Fatima Hoppe auftauchen.

Das speziell entwickelte Unterrichtsprogramm Klasse 2000 beschäftigt sich mit verschiedenen Themenfeldern: Bewegen und entspannen, gesund essen und trinken, sich mögen und Freunde haben, Probleme und Konflikte lösen sind nur einige der Themenfelder, die das Projekt im Lauf der gesamten Grundschulzeit behandelt.

„Es geht um eine nachhaltige Entwicklung von Verhaltens- und Denkweisen bei den Kindern“, sagt Dörte Schröder und nennt ein Beispiel. Wer seinen Körper kennt und weiß, welche Vorgänge darin wo ablaufe, der kann auch gesunde Ernährung und Bewegung in Einklang bringen.

„Wer ist euch wichtig?“, möchte Dörte Schröder von den Schülern wissen. Mama und Papa, kommt die Antwort relativ schnell. Oma, Opa, Bruder Schwester, Katze, Freunde folgen schon deutlich zögerlicher. Niemand kommt auf die Idee, sich selbst zu nennen, doch „auch ihr seid wichtig“, weiß die Gesundheitsförderin. Der Slogan „Gesund und fit, mach auch mit“ soll die Grundschüler begleiten. Er wird mehrfach laut geübt. Schnell haben die Mädchen und Jungen den Vers gelernt.

Nach einem Bewegungsspiel mit Musik sind die 15 Erstklässler erst einmal mächtig aus der Puste. Übungen wie Giraffe, Schlagzeug oder Hampelmann haben den Körper rasch in Schwung gebracht. „Aber warum sind wir außer Atem, was passiert im Körper?“ Dörte Schröder zeigt auf ein Plakat, das sie mitgebracht hat. Die Luftröhre, Atmungsorgane und natürlich die Lunge sind darauf zu sehen.

„Manchmal sind wir inner Puste und manchmal außer Puste“, beschreibt Dylan, dass man bei großer Anstrengung, also meist bei Bewegung, schneller atmet und damit aus der Puste kommt. Dabei kann man Atemluft eigentlich gar nicht sehen, doch sie ist lebenswichtig für die Menschen. Außer im Winter, wenn es kalt ist, verwandelt sich die Ausatemluft in Nebel. Doch Dörte Schröder hat noch ein weiteres Mittel, Atemluft „sichtbar“ zu machen. Sie hat Atemtrainer mitgebracht, die wohl schönste Übung für die Kinder an diesem Vormittag.

Auf einem Pusteröhrchen liegt ein ganz leichter, kleiner Kunststoffball, der beim Ausatmen in die Luft gewirbelt und mit etwas Geschick auch gleich wieder aufgefangen werden soll. Das klappt im Anschluss auch im Duo ganz gut. Die Kinder pusten sich gegenseitig den Ball zu und versuchen ihn, mit dem eigenen Röhrchen wieder aufzufangen.

Noch einmal in diesem Schuljahr wird Dörte Schröder mit den Kindern gemeinsam ein Themenfeld behandeln. Bis dahin haben Grit Kiefer und Fatima Hoppe einige Themen wie Bewegungsspiele, Gesprächsrunden, Zuhören und Reden in Eigenregie. Dazu steht ihnen umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Zum Schuljahresende gibt es dann ein gemeinsames gesundes Pausenfrühstück.