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Grundschulen Gefördert wird nur, wer Check besteht

Für Stark-III-Förderung müssen Grundschulen einen Demografie-Check bestehen. Das kann neben der Flechtinger nur die die Schule in Bregenstedt.

Von Anett Roisch 14.09.2015, 01:01

Flechtingen l „Der Faktor - 80 Schüler in einer Grundschule mit einer längeren Perspektive - ist vorzuhalten. Wir haben unsere vier Grundschulen in Flechtingen, Bregenstedt, Wegenstedt und Beendorf aufgeführt. Anhand der Zahlen ist zu erkennen, dass die Grundschule Beendorf die Mindestzahl von 80 Schülern nicht erreichen wird. Das Gleiche ist für die Grundschule in Wegenstedt zu verzeichnen. Dort ist auch die Schülerzahl abnehmend. Wir mussten nachweisen, dass die Schülerzahlen bis zum Jahr 2035/36 hoch bleiben“, sagte Flechtingens Verbandsgemeindebürgermeister Mathias Weiß (parteilos) bei der jüngsten Sitzung des Wirtschafts- und Sozialausschusses. Der langfristige Blick in die Zukunft sei - seiner Meinung nach - ein schwieriges Unterfangen. Für die großen Einrichtungen, wie Flechtingen und Bregenstedt, sei die hohe Schülerzahl gewährleistet. „Die Flechtinger Schule ist ja schon gefördert worden. Zum heutigen Stand würden wir davon ausgehen, dass die Schule in Bregenstedt tatsächlich förderungsfähig ist“, so Weiß.

Die Zahlen für die Kindertagesstätten und Horte werden derzeit noch bearbeitet und geprüft. „In der Tendenz gehen die Zahlen dort auch runter. Für diesen langen Zeitraum, den wir vorhalten müssen, wird leider aller Wahrscheinlichkeit nach in keiner Kindereinrichtung eine Förderung möglich sein“, so Weiß.

Bülstringens Bürgermeister Sven Fahrenfeld (FUWG) gab zu bedenken, dass die Zahlen in der Vergangenheit meist anders als vorhergesagt waren. „Der Zeitraum ist zu lang. Das ist unrealistisch. Ob es später mehr oder weniger Kinder gibt, richtet sich nach dem Zuzug oder Wegzug und danach, wie die Orte aufgestellt sind. Das kann doch niemand voraussagen“, sagte Fahrenfeld. Hauptamtsleiterin Kerstin Peters sagte: „Diese Prognose ist ganz neu. Wir schauen auf die Zahlen der vergangenen Jahre bei uns.“ Fahrenfeld dazu: „Der Förderungsgeber macht es sich leicht und sagt: ,Ihr habt uns selbst die Zahlen vorgelegt und erfüllt das Kriterium nicht.’ Und jetzt kriegen wir den Schwarzen Peter zugeschoben.“ Kerstin Peters entgegnete: „Aber die Augen verschließen dürfen wir ja auch nicht.“ Sie ergänzte: „Man könnte jetzt an Hand solcher Statistik schauen, welche Kita man stärkt. Langfristig könnte man eine Einrichtung mit einer anderen einordnen.“

Die Hauptamtsleiterin sagte, dass sie nicht wüsste, ob die Erfüllung des Demografie-Checks das einzige Kriterium sein wird. Daran gibt es für Bauamtsleiterin Ursula Genz keinen Zweifel. „Die Tatsache steht. Ist der Demografie-Check nicht erreicht, fällt die Maßnahme. Da brauchen wir gar keinen Förderantrag zu stellen“, betonte die Amtsleiterin. Die Gemeinden müssen - ihrer Ansicht nach - wissen, dass die Förderung für die Kitas nicht kommt. Ganz egal, ob da ein Erweiterungsbau oder eine Sanierungsmaßnahme angedacht war.

Matthias Horsika (FUWG) kritisierte: „Das ist ja vom Land hinterlistig. Erst fragen sie, was wollt ihr alles machen? Und dann sehen sie die vielen Anträge und lassen sich den Demografie-Check einfallen. Das hätten sie doch früher auf die Waagschale tun können, dann hätten wir uns die Arbeit gespart.“

Ursula Genz stellte klar: „Wir haben einen Bedarf gemeldet. Damit das Land weiß, über wie viele Millionen und Milliarden wir in der Förderperiode 2015 bis 2020 reden. In den Richtlinien der alten Anträge stand schon immer die Schulentwicklungsplanung drin. Dort stand eindeutig auch geschrieben, welche Schulen noch langfristig auf der Agenda stehen.“

Fahrenfeld fragte: „Ist es später noch möglich, Kitas zusammen zu legen, um die demografischen Zahlen zu entwickeln?“ Genz sagte dazu: „Das ist ja wahrscheinlich auch der Wille des Landes.“ Weiß ergänzte: „Wir haben noch einen Zeitrahmen, um uns Gedanken zu machen. Nächstes Jahr haben wir auch verlässlichere Ist-Zahlen. Da läuft uns die Zeit nicht davon.“