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Gymnasium Schüleraustausch: Fremde werden Freunde

22 Schüler der 9. und 10. Klassen des Weferlinger Stein-Gymnasiums empfingen 23 niederländische Gäste und verständigten sich auf englisch.

Von Carina Bosse 02.11.2015, 00:01

Weferlingen l Eine Schulwoche voller neuer Erlebnisse und vieler Eindrücke liegt hinter 22 Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen des Weferlinger Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums sowie 23 niederländischen Gästen aus 10. Klassen des CSG „Willem de Zwijger“ aus Schoonhoven. Beide Schule verbindet seit etlichen Jahren eine Partnerschaft, die durch jährliche Schüleraustausche lebendig gehalten wird.

Am Freitag hieß es nach intensivem Kennenlernen, einem Halbtagesausflug nach Magdeburg, zwei Tagesausflügen nach Berlin und Wolfsburg viel zu schnell schon wieder Abschied nehmen.

Die Schüler waren in Gastfamilien untergebracht, alle hatten vorher schon über das Internet Kontakt untereinander. Über Kurzvorstellungen hatten sich die Weferlinger Gymnasiasten ihren holländischen Freunden vorgestellt und so ihren Gastschüler auf Zeit gefunden, berichtete Heike Grundmann.

Sie zeigte sich nach dem schweren Abschied am Freitagvormittag sehr froh, dass alles gut gelaufen war. Die Lehrerin des Weferlinger Gymnasiums hatte sich seit Monaten um die Vorbereitung des Treffens gekümmert.

Nachdem die Gäste Montagnachmittag gemeinsam mit ihren beiden Lehrern Hannah Zeldenrust-Pot und Hans Blouwer in Weferlingen herzlich empfangen worden waren, galt der Rest des Tages dem Kennenlernen und Eingewöhnen bei den Gastfamilien.

Das gegenseitige Kennenlernen der Gruppenmitglieder sowie ein Schul- und Ortsrundgang in Weferlingen standen am nächsten Morgen auf dem Programm. Eingeteilt in vier Gruppen, absolvierten die Gastgeber ihre erste Aufgabe des eigenständigen Vorstellens der Schule und des Ortes.

Vor dem Ausflug nach Magdeburg, wo das Hundertwasserhaus „Grüne Zitadelle“ besichtigt wurde, gab es noch ein Volleyballturnier in der Allertalhalle. Zeit zum Einkaufsbummel durch Magdeburg blieb auch noch, bevor ein Bowlingcenter in der Landeshauptstadt zum Tagesausklang angesteuert wurde.

„Schön, dass wir die ganze Woche den Bus unserer Gäste hatten“, freute sich Heike Grundmann. Der Busfahrer übernachtete in einer Pension in Weferlingen und stand so für die Ausflüge zur Verfügung. Umgekehrt ist das auch in den Niederlanden so, wenn die Weferlinger dort sind.

Der Deutsche Reichstag, das Brandenburger Tor, die Weltzeituhr und der Fernsehturm auf dem Alexanderplatz waren nur einige Höhepunkte der Berlin-Fahrt am Mittwoch. Hier hatten sich die Weferlinger Schüler wieder auf Erklärungen in englischer Sprache zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten vorbereitet. Zu einer schönen Tradition hat sich entwickelt, dass die niederländischen Betreuer, die in einer Pension übernachten, an diesem Abend von ihrer Gastfamilie Hanus bekocht werden. „Das war auch dieses Mal nicht anders und ist immer ein ganz tolle Geste für unsere Gäste“, bedankte sich Heike Grundmann bei der Familie Hanus. Dort gibt es nämlich normalerweise immer nur Frühstück für die Gäste.

Dank eines Autohauses aus der Region konnten Gäste und Gastgeber am Donnerstag die Wolfsburger Autostadt besuchen. Zwar sei dort organisatorisch vor Ort irgendetwas schief gelaufen, berichtete Heike Grundmann, doch das hätten die Schüler gar nicht gemerkt. Das täglich mit Reisegruppen in der Autostadt konfrontierte professionelle Team hatte so schnell reagiert, dass es kaum zu nennenswerten Verzögerungen kam. Zumal im Anschluss noch Zeit für einen Einkaufsbummel eingeplant war.

Abschied von den Gästen wurde bereits am Donnerstagabend gefeiert, denn am Freitagfrüh blieb bei einem kleinen Frühstück in der Alten Turnhalle des Gymnasiums vorm Gepäckverladen nicht mehr allzu viel Zeit. Dank einiger Sponsoren konnten Essen und Getränke bereitgestellt werden.

„Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bei der Durchführung der Woche unterstützt haben“, freute sich Heike Grundmann über viele Helfer. So hatte zum Beispiel Udo Vorbrodt, der Vater von Gastgeberschüler Til, Getränke für den Austausch organisiert.

Für Erheiterung sorgte ein niederländischer Schüler, der zum Abschied „Halt die Ohren steif“ sagte. Nun so lange wird der Abschied nicht sein, denn im kommenden April gibt es ein Wiedersehen in Schoonhoven.

Das mag die zurückgebliebenen Schülerinnen und Schüler getröstet haben, die im Anschluss an die Abfahrt gleich zum Unterricht in ihre Klassen gingen, mit den Gedanken aber sicher noch recht weit weg – bei einer erlebnisreichen und eindrucksvollen Schulwoche mit niederländischen Freunden.