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Jubiläum Schützen feiern mit Freunden

25 Jahre Schützenverein Rätzlingen - das wurde mit einem Festumzug gefeiert. Ausgezeichnet wurden auch die treuesten Mitglieder.

Von Anett Roisch 12.05.2016, 01:01

Rätzlingen l Die Frage des Abends am Sonnabend beim großen Schützenfest in Rätzlingen war, wer wird das Königspaar 2016? Die Spannung stieg, als die Namen der Majestäten verkündet wurden. Unschlagbar hatten Birgit Eilhardt und Ralf-Peter Segeler ins Schwarze getroffen und ihre Konkurrenz hinter sich gelassen. „Einen Trick habe ich beim Schießen nicht - nur eine ruhige Hand und gute Augen sind nötig“, erklärte die neu gekrönte Königin. „Ja, Glück gehört auch dazu. Das Schöne am Rätzlinger Verein ist das familiäre Miteinander und der Zusammenhalt“, ergänzte Segler, der Vorsitzende des Schützenvolkes.

Mit Schießscheiben und der Ehre, die schweren Königsketten tragen zu dürfen, wurden die Majestäten für ihre treffsicheren Künste ausgezeichnet. Als Fahnenträger hielt Torsten Lemke die Stange samt Banner hoch. Und weil er dies schon seit vielen Jahren standhaft macht, bekam er eine Ehrung. „Torsten ist immer da, wenn man ihn braucht. Seine Hilfsbereitschaft ist groß“, betonte der Chef des Schützenvolkes.

Der Schützenverein, der 1991 gegründet wurde, hat knapp 30 Mitglieder. „Ich bin stolz auf unseren Verein. Jeder, der Lust auf Geselligkeit hat, ist bei uns willkommen. Besondere Fähigkeiten sind nicht notwendig. Nur der Spaß am Schießsport und an der Gemeinschaft ist wichtig“, sagte Segeler.

Beim geselligen Beieinander am Vorabend sahen sich die Schützenfreunde gemeinsam Bilder der Feste, der Königspaare und von den Vereinsfahrten aus den vergangenen 25 Jahren an. Groß war die Gaudi als bekannte Gesichter, die inzwischen in die Jahre gekommen waren, auf der Leinwand entdeckt wurden. Die Bilder für die außergewöhnliche Rückschau hatte Andrea Brandt zusammengestellt.

Hartmut Neumann, Kreisschützenmeister des Kreisschützenverbandes Ohrekreis, kam als Ehrengast zum Gratulieren. Er überreichte die Ehrennadeln vom Kreisschützenverband in Bronze an Karsten und Sieglinde Schulz, Janett Segeler, Birgit Eilhardt und Isabell Zauske. Die Ehrennadel in Silber bekamen Ines Rettke, Gerd Eilhardt, Ilsemarie Krusche und Hannelore Segeler. Als standhafter Fahnenträger darf sich Torsten Lemke jetzt auch mit einer Ehrennadel schmücken. Zu den Gratulanten gehörte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens. Er schwärmte: „Es ist eine tolle Sache für Rätzlingen, einen so engagierten Verein zu haben.“

Auch die langjährigen Freunde aus dem niedersächsischen Rickensdorf saßen mit an den langen Tischen und genossen die ausgelassene Festtagsstimmung. Die weit gereisten Gäste mussten aber am nächsten Tag schon wieder los, denn sie hatten ein Königsschießen in ihrer Heimat. Der krönende Abschluss des Abends war ein Feuerwerk mit vielen Fontänen, die den Himmel bunt erleuchteten.

Trotz der kurzen Nacht waren am Morgen fast alle Grünröcke wieder pflichtbewusst zum Festumzug angetreten. Die Musiker der Schalmeienkapelle aus Wassensdorf gaben den Takt an.

Janett Segeler vertrat ihren Vater, den Schützenvereinsvorsitzenden. Seite an Seite führte sie mit Behrens den Umzug an. Freunde aus den Vereinen aus Flechtingen, Erxleben, Velsdorf, Wegenstedt und Oebisfelde schlossen sich den heimischen Schützen an. Die Feuerwehrleute sperrten die Straßen und sicherten wieder als „Schutzengel“ den Umzug ab. Die Gastgeber bedauerten, dass Silke Wolf, Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, der Einladung zur Jubiläumsfeier nicht gefolgt war.

Nach dem Festumzug gab es ein Beisammensein unter der überdachten Terrasse. Sehr gut besucht war das Frühstückessen. Die Gastgeber hatten 150 Portionen Wurst nach Hausmacherart zur Stärkung bereitgestellt. Zu den Frühstücksgästen gehörten die Senioren des Dorfes und die Vertreter vieler Vereine.

Mit seiner preußischen Kanone war Richard Tietge aus Wegenstedt angerückt. „Die Kanone ist ein originalgetreuer Nachbau. Solche Geschütze wurden zum Beispiel im siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 abgefeuert“, erklärte Tietge und zeigte auf den preußischen Adler des gusseisernen Kanonenrohres. Bei der Kranzniederlegung und zur Begrüßung der Schützenvereine gab es Kanonenschüsse. Die treffsicheren Gastgeber bedankten sich mit einem dreifachen „Gut Schuss“ bei allen Sponsoren und Freunden des Vereins.