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Kästner-Schule Schüler beschäftigen sich mit Paten

Die Mädchen und Jungen der Erich-Kästner-Schule haben ganz viel über den Namenspaten ihrer Schule erfahren.

Von André Ziegenmeyer 27.02.2016, 00:01

Haldensleben l Viele Schulen haben berühmte Namenspaten. Aber wer war die jeweilige Person eigentlich? Das wissen die Kinder der Grundschule „Erich Kästner“ ganz genau. Zwei Tage lang war Herta Springborn von der Stadt- und Kreisbibliothek bei ihnen zu Gast.

Sie besuchte jede Klasse und sprach mit den Schülern über das Leben und das Werk von Erich Kästner. Anlass war der Geburtstag des Schriftstellers, Journalisten und Publizisten, der vor allem durch seine Kinderbücher bekannt wurde.

In Dresden-Neustadt erblickte Kästner 1899 das Licht der Welt. „Seine Eltern waren arm, obwohl seine Mutter aus einer sehr reichen Familie stammte. Aber sie hatte sich entschieden, einen armen Mann zu heiraten. So richtig lieb hatten sich die beiden nicht, aber sie führten trotzdem eine gute Ehe“, erklärte Herta Springborn den aufmerksam lauschenden Kindern.

Stück für Stück zeichnete sie Kästners Lebensstationen nach - von der Kindheit, über den Ersten Weltkrieg, die Zeiten in Leipzig und Berlin bis zu seiner letzten Heimat München. Dabei trug Herta Springborn nicht nur Gedichte und Geschichten vor. Sie hatte auch zahlreiche Gegenstände mitgebracht, die den Schülern Erich Kästners Lebenswelt näherbrachten. Darunter waren zum Beispiel ein altes Bügeleisen wie jenes, mit dem Erich Kästners Mutter zusätzliches Geld verdiente, eine Wärmflasche aus Metall und historische Geldscheine wie sie in „Emil und die Detektive“ vorkommen.

Dabei zeichnete die Bibliotheksmitarbeiterin nicht nur das Bild einer heilen Welt nach. Sie ging auch auf einige Brüche in Erich Kästners Leben ein. So zum Beispiel auf die in der Forschung verbreitete Ansicht, dass er nicht der Sohn von Emil Richard Kästner war, sondern des Hausarztes der Familie.

„Den Erich-Kästner-Tag gibt es an unserer Schule jedes Jahr“, berichtete Lehrerin Birgit Teßmann. Im Namen des gesamten Kollegiums bedankte sie sich beim Herta Springborn.

Darüber hinaus verriet sie, dass es an der Schule seit August sogar einen Kästner-Club gibt. In dessen Rahmen schrei- ben die Grundschüler eigene Geschichten und Gedichte.