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Karneval Im antiken Reich der griechischen Götter

Zum großen Finale haben die Narren des Hörsinger Karnevalvereins noch einmal einen ausgelassenen Abend gestaltet.

Von Carina Bosse 28.02.2017, 00:01

Hörsingen l Zum letzten Mal in dieser Session eroberten Prinzessin Saskia und Prinz Manfred am Sonnabend nicht nur den symbolischen Gemeindeschlüssel, sondern auch die gute Laune des Publikums im Hörsinger Dorfgemeinschaftshaus. Karl-Heinz Purps, stellvertretender Ortsbürgermeister, war für den verhinderten Ortschef Peter Schorlemmer eingesprungen, um den Schlüssel für das närrische Treiben zu überreichen, ehe er sich selbst unters feiernde Publikum mischte.

Die Zuschauer im ausverkauften Saal waren nicht weniger gut aufgelegt als ihre Gastgeber, die Hörsinger Karnevalisten. Geschlagene drei Stunden Programm standen auf einem eher unscheinbaren Zettel, gespickt mit Musik, Tanz, Gesang, Ballett und natürlich allem, was Spaß und Freude bereitet.

Das Prinzenpaar hatte alle Hände voll zu tun, wollte es sich doch bei der finalen Abendsitzung bei vielen Mitwirkenden auf, vor und hinter der Bühne für eine gelungene fünfte Jahreszeit bedanken. Waren Saskia und Manfred von ihrem Thron geschlüpft, bekleideten schon mal zwei Herren vom Elferrat vorübergehend die erhöhten Positionen. Durch den Abend führt in diesem Jahr in souveräner Manier und äußerst temperamentvoll Jennifer Krüger, die in der Mitte all der Herrlichkeit eine gute Figur machte.

Die Prinzengarde wirbelt in diesem Jahr zur Musik von „Fluch der Karibik“ über die Bühne. War schon dieser Anfangsauftritt umjubelt, hielt es bei der zweiten Nummer kaum noch jemanden auf seinem Sitz. Zu Andreas Gabaliers bayerischer Gaudi hatten sich die Mädels von ihren Uniformen verabschiedet und waren in urbayerische Dirndl geschlüpft. Der „Voxxclub“ verlangte natürlich nach einer tänzerischen Zugabe.

Als Rentner und Ehemann hat es Achim Bornkampf in der Bütt nicht einfach. Bei der Beantragung der Rente hatte er so eben mal seinen Personalausweis vergessen, doch egal, die auf Verlangen freigelegten grauen Brusthaare verrieten der netten Dame am Schalter sein Alter - genehmigt. Dieses Malheur daheim zu Hause bei der Gattin gebeichtet, kommentierte diese ganz trocken, er könne froh sein, denn hätte er die Hose runterlassen müssen, hätte es auch noch für einen Behindertenausweis gereicht.

Für Achim Bornkampf bedeutete der Abend Schwerstarbeit, denn er stieg auch noch ein zweites Mal in die Bütt, um Norbert Daul zu vertreten. Dabei philosophierte er unter anderem über die Ehe im Allgemeinen und die Kochkünste im Besonderen. Später erlebten die Zuschauer ihn dann noch zweimal als Teil der Schölecke-Spatzen. Ebenso viel beschäftigt waren nicht nur die Techniker, sondern auch die Musiker der Hörsinger Blaskapelle, die mit ihren Live-Einlagen dem Hörsinger Karneval seine ganz eigene Note geben.

Deftig in Sachen Alkohol ging es an diesem Abend in verschiedenen Auftritten weiter. Das Männerballett hatte sich für das griechische Nationalgetränk, Ouzo, entschieden und war dafür in das Land der Götter unterwegs.

Erstmals dabei, sorgten „De Höschen Deibel“ gesanglich dafür, dass die alkoholischen Getränke nicht ausgingen. Zu einem musikalischen Medley legte die Gruppe eine kesse Sohle aufs Parkett, erst keuch und züchtig als Nonnen, dann später recht freizügig im Party- und Strandfeeling. Da durfte natürlich das Fass Bier in Gestalt von Anja Kasimir auch nicht fehlen.

Nochmals dem Alkohol, nämlich dem Ouzo, sprachen die Herren des Männerballetts in ihrer Performance kräftig zu. Ihre musikalisch-tänzerische Reise führte in das Reich der Götter Griechenlands, die seit jeher keine Kostverächter gewesen sein sollen, und der griechische Wein ist schließlich nicht nur als Getränk in aller Munde, sondern auch musikalisch ein Evergreen.