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Kita Süplingen Wohin weht der „Wirbelwind“?

Für 1,9 Millionen Euro soll die Süplinger Kita Wirbelwind neu gebaut werden. Die Zukunft der Hortbetreuung sorgt für Diskussionen.

Von André Ziegenmeyer 06.10.2016, 01:01

Süplingen l Alexander Tietze vom Magdeburger Büro „Steinblock Architekten“ hat auf einer Sitzung des Bauausschusses erste Details vorgestellt. Danach soll die bestehende Kindertagesstätte mit ihren zwei Häusern durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll auf der Nordseite des Geländes entstehen.

Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist das bisherige Kita-Gebäude nicht barrierefrei. Darüber hinaus ist es laut Alexander Tietze in einem schlechten energetischen Zustand. Nicht zuletzt hofft die Stadtverwaltung auf eine Förderung durch das Programm Stark III. Diese ist laut Holger Waldmann, dem amtierenden Leiter des Bauamtes, nur für einen Neubau möglich - und nicht für eine Sanierung vorhandener Gebäude. Die Förderquote könne bei 75 Prozent liegen. „Den Fördermittelantrag müssen wir bis zum 31. Oktober abgeben“, informierte Holger Waldmann.

Laut Alexander Tietze werden die Gesamtkosten auf etwa 1,9 Millionen Euro geschätzt. Inbegriffen ist dabei der Abriss der beiden alten Gebäude. Dieser soll erst erfolgen, wenn der Ersatzneubau fertig und bezogen ist. Bis dahin laufe der Betrieb in den vorhandenen Räumen weiter.

Durch die Platzierung des Ersatzneubaus auf der Nordseite könne der Baumbestand laut Waldmann „im Wesentlichen“ erhalten bleiben. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, soll das Gebäude eingeschossig sein. Geplant sind unter anderem Räume für Krippe und Kindergarten, zwei Funktionsräume, ein Mehrzweckraum, eine Küche sowie weitere Zimmer für Personal und Verwaltung. Allerdings wies Alexander Tietze darauf hin, dass es sich noch um einen Vorentwurf handele. „Die genaue technische Ausstattung des Gebäudes muss im nächsten Schritt geklärt werden“, so der Architekt. Wie die Fassade aussehen soll, ist ebenfalls noch offen.

Ausschuss-Mitglied Rüdiger Ostheer (CDU) erkundigte sich, welche Energieverbrauchskennwerte mit dem neuen Gebäude angestrebt werden. Schließlich sei die Außenfläche des Neubaus im Vergleich zum Volumen recht groß. Alexander Tietze räumte ein, dass das Haus durch seine Eingeschossigkeit nicht auf ein optimales Verhältnis von Fläche und Volumen ausgelegt sei. Für eine Förderung spiele aber vor allem das Verhältnis der Energiewerte vor und nach der Baumaßnahme eine Rolle.

Wie Stadtpressesprecher Andreas Radeck auf Nachfrage der Volksstimme erklärt, werden in der Kita Wirbelwind derzeit 43 Kinder betreut. Die Arbeiten am Neubau sollen 2018 beginnen. Im Jahr darauf soll alles fertig sein. Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich dafür aus, die Planung auf der vorgestellten Grundlage fortzusetzen.

Trotzdem dürfte es bald neue Diskussionen geben. Den Hintergrund bildet die Hortbetreuung. Sie erfolgt derzeit in einem separaten Gebäude - und sorgte schon 2014 für Gesprächsbedarf. Damals lief die Planung für die Zukunft der Süplinger Kita an. In der Stadtratssitzung am 4. September 2014 sprach sich die Mehrheit der Ratsmitglieder dafür aus, den Hort nicht in Sanierungs- oder Neubaupläne einzubeziehen. Zur Begründung hieß es: Bezogen auf das ganze Stadtgebiet würden die Plätze nicht benötigt. Stattdessen würden sie die Aussicht auf eine Förderung verringern oder gar zunichte machen. Ohne den Hort könne man zumindest die restliche Kita retten.

Für die nächste Sitzung des Haldensleber Stadtrats am Donnerstag, 13. Oktober, gibt es jedoch einen neuen Antrag. Er stammt von der Bürgerfraktion und der Fraktion „Die Fraktion“. Der Titel lautet „Erweiterung des Antrags zur Förderung des Neubaus der Kita Süplingen um einen Antrag zur Erweiterung um einen Hort“.

In der Begründung heißt es, dass vor allem die demographische Entwicklung der Stadt bei der Ablehnung 2014 eine wichtige Rolle gespielt habe. Nun aber liege eine neue Bevölkerungsprognose vor. Weiter ist dort zu lesen: „Da der Erhalt von Schul- beziehungsweise Hortstandorten wichtig ist für die kulturelle Identität der Ortsteile und ein Erhalt des Hortstandortes durch die Bevölkerungsprognose unterstützt wird, sollte der vorliegende Förderantrag erweitert werden.“