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Kooperation Kanal als Wirtschaftsraum stärken

Eine Vereinbarung zur Stärkung des Wirtschaftsraumes Mittellandkanal haben Vertreter von Gemeinden und Leader-Aktionsgruppen unterschrieben.

Von Julia Schneider 30.06.2017, 12:00

Bülstringen l Positiv, so sagte Hans Walker als Landrat des Landkreises Börde, sei es in jedem Fall, „dass einige der wirtschaftlich stärksten Regionen im Landkreis Börde als Anrainer des Mittellandkanals noch stärker zusammenarbeiten wollen.“ Ihre noch engere Zusammenarbeit hatten mehrere Kommunen des Landkreises, die unmittelbar am Mittellandkanal oder nahe genug liegen, um davon zu profitieren, in einer Vereinbarung festgehalten. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten unter anderem etwa Erika Tholotowsky, Bürgermeisterin der Gemeinde Niedere Börde und Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Colbitz-Letzlinger Heide, Steffi Trittel, Vorsitzende der LAG Flechtinger Höhenzug, Gerhard Reinecke als Vorsitzender der LAG Rund um den Drömling, der Bülstringer Bürgermeister Sven Fahrenfeld sowie die Leader-Manager Wolfram Westhus und Wolfgang Bock.

Vor allem soll mit der Vereinbarung das Handeln der einzelnen Kommunen im Bezug auf die Entwicklung des Wirtschaftsraumes vernetzt werden. Vereinfacht soll eben nicht mehr jede Kommune allein ihr Bestes versuchen, um den Wirtschaftsraum Mittellandkanal voranzubringen und damit die Region zu stärken, sondern viele Vertreter sollen an einem Strang ziehen. Die Anrainer des Mittellandkanals, zu denen neben der Gemeinde Bülstringen auch Calvörde, die Niedere Börde und Wolmirstedt gehören, haben sich deshalb bereit erklärt, ihre Strategien und Handlungen aufeinander abzustimmen und damit auch einen Beitrag zu leisten, um darauf gerichtete Ziele des sogenannten Regionalen Entwicklungsplanes für die Planungsregion Magdeburg umzusetzen. Die Zusammenarbeit soll im Rahmen eines zweijährigen Kooperationsvorhabens von 2017 bis 2019 organisiert und aus Mitteln des Leader-Prozesses kofinanziert werden. In jeder der beteiligten LAG übernimmt jeweils ein Projektträger eigenständige Teilaufgaben zur Erreichung des gemeinsamen Kooperationsziels. So wird sich beispielsweise die Gemeinde Calvörde um die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für den gemeinsamen Wirtschaftsraum Mittellandkanal kümmern, die Gemeinde Bülstringen initiiert die Erarbeitung eines Standort-Marketingkonzeptes und die Gemeinde Niedere Börde ist für die Moderation des Kooperationsprozesses inklusive Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.

Die dafür erforderlichen Fachleistungen werden durch externe Dienstleister übernommen, die im Zuge eines Ausschreibungsprozesses nach Bewilligung der EU-Fördermittel eingesetzt werden sollen. Dazu stellt jede Gemeinde einen eigenständigen Fördermittelantrag beim Landesverwaltungsamt. Die Höchstförderung betrage laut Wolfgang Bock pro Antragsteller 50.000 Euro. Als Sprecher der einzelnen Leader-Manager im Netzwerk Sachsen-Anhalt freute sich Bock beim Vor-Ort-Termin in Bülstringen ganz besonders über das Zustandekommen der Vereinbarung. Bereits vor vielen Jahren sei unter Mithilfe der Gemeinde und verschiedener Partner die Idee dazu aufgekommen. Leader gebe dem nun einen guten Rahmen. Die Europäische Union bietet Leader-Aktionsgruppen nämlich die Chance, gemeinsame Vorhaben (sogenannte gebietsübergreifende Kooperationsprojekte) mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zu fördern.