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Kugel befüllt Aus eigener Kraft Kirche neu eingedeckt

Das Eickendorfer Gotteshaus hat durch viel Engagement, Eigenleistung, Förderungen und Geldspenden ein neues Dach bekommen.

Von Anett Roisch 31.05.2016, 01:01

Eickendorf l „Ich begrüße euch zu diesem historischen Ereignis“, sagte Pfarrerin Esther Spenn am Freitagabend zu vielen Eickendorfern. Gründe dafür waren zum einen, dass sie sich gemeinsam über das neu gedeckte Dach freuen und zum anderen weil die alte Kugel der Kirchturmspitze im Zuge der Dacharbeiten geöffnet und mit aktuellen Utensilien bestückt wurde. Die Pastorin erklärte, dass sie stolz auf den Zusammenhalt der Eickendorfer sei. „Das ist nicht unbedingt in allen Dörfern so, aber das macht Eickendorf aus“, lobte sie und zeigte, was sich alles in der alten Kugel befand. Dazu gehörte das Originalschreiben, das Pfarrer Dittrich Klär aus Behnsdorf am 14. Oktober 1980 verfasst hatte. Darin heißt es: „Eickendorf hat 210 Einwohner und ist ein rein landwirtschaftliches Dorf. Die Einwohnerschaft ist verhältnismäßig überaltert.“

Die Pastorin schaute in die Runde, verwies auf die vielen jungen Leute und merkte an, dass sich die Situation jetzt ein wenig gewandelt hat. Genau aufgelistet war, was bei der damaligen Generalreparatur der Kirche getan wurde, wer alles mit angepackt hatte und wer alles zum Gemeindekirchenrat gehörte. Außerdem befanden sich mehrere Ausgaben der Volksstimme und der Kirchenzeitung, eine DDR-Mark und eine D-Mark sowie ein Forumscheck, mit dem man westliche Ware im Intershop kaufen konnte.

Damit die künftige Generation über die heutige Zeit Bescheid bekommt, tat die Pfarrerin ebenfalls ein Schreiben in die Kugel. Darin beschrieb sie, wie die Eickendorfer es schaffen, ihre Kirche zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Viel haben die Eickendorfer in den letzten Jahren geschafft. So wurde die Glockenanlage erneuert und elektrisiert, die Bankheizungen eingebaut und das Deckengemälde von Christi Himmelfahrt restauriert. „Vieles davon ist Eigenleistung, wie jetzt auch bei der Erneuerung des Daches. Auch das Zifferblatt der Uhr ist nun neu gestrichen“, zählte die Pfarrerin auf und las die Liste mit den Namen von etwa 30 Helfern vor. „Finanziell unterstützten uns bei der Dachsanierung und der Erneuerung der Kirchturmspitze der Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt und Lotto-Toto. Es gab viele Spenden und Eigenmittel. Dazu kamen vor allem die Eigenleistungen“, las sie vor und legte wieder Geldstücke sowie Ausgaben der Volksstimme in die Kugel.

Erst vor kurzem kamen von den Besuchern des Männerquartetts „Supcooltour“ eine Spendensumme von 202 Euro zusammen. In fröhlicher und etwas augenzwinkernder Weise sangen die vier Herren – drei Pfarrer und ein Kantor – bekannte und weniger bekannte Volkslieder und Evergreens. „Die eine Hälfte der Summe ist für unsere Kirchensanierung und die andere spendet das Quartett für ein soziales Projekt“, erklärte Esther Spenn. Anschließend gab es ein Kuchenbüfett.

„Das gesamte Sanierungsprojekt kostet etwa 57 600 Euro“, erklärte Heike Sue, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Ihr Sohn Christoph half der Pastorin, die Dinge in die Kugel zu verstauen und zu versenken. Trotzdem braucht die Gemeinde weitere Spenden, um alle Rechnungen zu begleichen. Außerdem müssen noch einige Fenster erneuert werden.

Wer etwas spenden möchte, sollte unbedingt als Überweisungszweck „Eickendorf“ angeben. Die Bankverbindung lautet: Ev. Kirchenkreisverband Magdeburg, Kreissparkasse Börde, Konto 300 300 5722, BLZ 810 550 00, IBAN:DE19 8105 5000 3003 0057 22, BIC: NOLADE21HDL.