Bandgeschichte(n) aus 60 Jahren

Haldensleben l Der Rock‘n‘Roll und die Beatmusik waren vor gut 60 Jahren auch in Haldensleben die Keimzelle für eine lebendige Musikszene. Und die ist bis heute aktiv. Doch was hat sich in diesen sechs Jahrzehnten musikalisch in Haldensleben alles so ereignet? Diese Frage möchte die Kulturfabrik mit ihrer Ausstellung „60 Jahre Rock – Bandgeschichte(n) in Haldensleben“ beantworten.

Vor Janina Otto liegen Fotos, Zeitungsartikel, Kassetten, Schallplatten, CDs, T-Shirts, Textblätter, Einstufungsnachweise – alles Zeugnisse von Musik und Musikern made in Haldensleben. Sie sind der Grundstein für die Ausstellung und spiegeln die Vielfalt wider. So stapeln sich schon jetzt Exponate aus der Rock- und Beat-Ära über die Pop- und Independent-Musik bis hin zur Punk- und Hardcore-Szene in ihrem Büro. „Natürlich suchen wir noch mehr Material“, bittet die Leiterin des Alsteinklubs um weitere Unterstützung.

Das Hauptziel der Ausstellung ist klar umrissen. „Es soll keine wissenschaftlich hochtrabende Beleuchtung der Haldensleber Musikgeschichte werden. Vielmehr sollen sich die Haldensleber in der Ausstellung wiederentdecken und gemeinsam in Erinnerungen schwelgen können. Im Mittelpunkt stehen die Musiker und ihre Fans“, macht sie deutlich.

Den Anstoß für die geplante Schau hat die Ausstellung „Jung sein in der Ära Ulbricht“ der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn gegeben. Die sollte veräußert werden. Da ein Teil dieser Ausstellung aber auch die Geschichte der „Elektrons“ aus Haldensleben beleuchtet, wollte Haldenslebens Kulturabteilungsleiterin Renate Schmidt diesen Part im Rahmen der 1050-Jahr-Feier von Haldensleben in der Stadt zeigen. „Daraufhin kam mir die Idee, diese Ausstellung auf 60 Jahre Bandgeschichte in Haldensleben zu erweitern. Damit wird der Bezug der Adressaten größer, denn es gab und gibt ja viel mehr Bands als nur die ,Elektrons‘ in Haldensleben“, sagt Janina Otto.

Für die Ausstellung, die Anfang Juni in der Kulturfabrik eröffnet und mit einem bunt gemischten Konzertabend im Jugendfreizeitzentrum „Der Club“ im August beendet wird, werden alle möglichen Materialien über Haldensleber Bands von 1956 bis heute gesucht. „Das können Konzertberichte, Anekdoten, Veranstaltungsplakate oder -ankündigungen, Merchandise, Tonträger oder gar Original-Musikinstrumente sein“, meint sie. „Jeder, der gern etwas dazu beisteuern möchte, egal ob als ehemaliger Akteur oder als Konzertbesucher, ist eingeladen, sein Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen.“

Interessenten melden sich bitte bis zum 29. Februar bei Janina Otto oder Dirk Losensky in der Kulturfabrik oder telefonisch unter der Nummer 03904/401 59.