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Leaderförderung Geld für zwölf Projekte in der Börde

Zwölf Projekte in der Börde werden über das Programm Leader gefördert. Rund 1,15 Millionen Euro fließen vom Land.

Von Julia Schneider 17.08.2016, 01:01

Haldensleben l Grünes Licht hat das Landesverwaltungsamt für 63 der insgesamt 123 in Sachsen-Anhalt beantragten Leader-Projekte gegeben. Damit startet die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen in Höhe von rund 5 Millionen Euro in diesem Jahr. Zwölf Projekte davon werden im Landkreis Börde für rund 1,15 Millionen Euro umgesetzt.

Dazu gehört unter anderem die Förderung der Sanierung der ehemaligen Klosterkirche „Sankt Peter und Paul“ in Groß Ammensleben. Dafür hatte das Landes- verwaltungsamt bereits einen „vorzeitigen Maßnahmebeginn“ genehmigt – mit der Trockenlegung, Instandsetzung und Sanierung des Gotteshauses könne also unverzüglich begonnen werden. Insgesamt, so heißt es von der Lokalen Aktionsgruppe Colbitz-Letzlinger Heide, seien rund 314.000 Euro für die Bauarbeiten in der Kirche veranschlagt. Exakt 206.697,84 Euro davon werden nun durch Leader gefördert.

Eine hohe Summe geht auch an die Gemeinde Hohe Börde, die einen Ersatzneubau des Funktionsgebäudes in Niederndodeleben plant. 331.898,56 Euro fließen nun als Fördergelder.

350.000 Euro gehen hingegen in die Kreisstadt des Landkreises Börde – die Seniorenhilfe GmbH in Haldensleben möchte damit 22 Wohneinheiten errichten. „Ich freue mich, dass wir die Anträge zügig bewilligen konnten. Zwar ist das Land Sachsen-Anhalt sehr erfahren bei der Umsetzung von Leader-Förderprogrammen, schließlich können wir diesbezüglich auf 20 Jahre Erfahrung zurückblicken. Dennoch haben wir in der aktuellen Förderperiode in Punkto Leader gleich zweimal Neuland betreten“, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye bei einer Leader-Bescheid-Übergabe.

Als eine von wenigen Regionen in Europa setzt das Land gemeinsam mit Leader die CLLD-Methode („Lokale Entwicklung unter der Federführung der Bevölkerung“) um. Dabei übernehmen die Akteure, die sich in Lokalen Aktionsgruppen (LAG) zusammengeschlossen haben, vor Ort die Gestaltung ihrer ländlichen Regionen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Themen Daseinsvorsorge, Stärkung der ländlichen Wirtschaft, Tourismus, Natur und Kultur.

Mit den drei EU-Fonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) – 80 Millionen Euro –, EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) – 14 Millionen Euro – und ESF (Europäischer Sozialfonds) - 6 Millionen Euro – stehen im Förderzeitraum bis 2020 rund 100 Millionen Euro für die Stärkung der ländlichen Gebiete Sachsen-Anhalts zur Verfügung.

Allein aus dem EU-Fonds ELER werden 43,5 Millionen Euro durch das Landesverwaltungsamt im Förderzeitraum vergeben. Neu ist auch das Instrument der Richtlinie Leader, das ab diesem Jahr ausschließlich den Akteuren aus den Lokalen Aktionsgruppen für die Umsetzung ihrer individuellen lokalen Entwicklungsprojekte zur Verfügung steht.

Ehe ein solches Projekt zur Umsetzung kommt, werden strenge Kriterien angewandt: die Lokale Aktionsgruppe prüft und entscheidet, inwieweit das ausgewählte Vorhaben zur Region passt und hilft, die lokale Entwicklungsstrategie umzusetzen.

Außerdem werden LAG-spezifische Bewertungskriterien angesetzt, welche letztlich zu einem Ranking aller geplanten Projekte auf einer jährlichen Prioritätenliste führen.

Mit der neuen Richtlinie soll bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement im ländlichen Raum besonders unterstützt werden. Die Umsetzung der Leader-Projekte soll das Leben, Arbeiten und Wohnen auf dem Land vielfältiger und attraktiver gestalten.