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Lebenshilfe Gäste sind neugierig auf neues Haus

Ihr neues Wohnprojekt an der Haldensleber Masche hat die Lebenshilfe der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Gäste sahen sich das Haus an.

Von Julia Schneider 12.12.2016, 00:01

Haldensleben l Fast hatten sie es geahnt: Als Andreas Stahl, Koordinator für den familienunterstützenden Dienst der Lebenshilfe Ostfalen, und seine Kollegin Kirstin Lampe, die die pädagogische Leitung innehat, ihre Gästeführungen durch den neuen Wohnkomplex an der Schützenstraße starten wollten, wurden sie von einer großen Menschentraube umringt. Nicht mehr als zehn Besuchern pro Führung das Haus zu erläutern – dieses Vorhaben klappte deshalb nicht ganz.

Die Lebenshilfe-Mitarbeiter ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern erläuterten umfassend, was in dem Neubau der Lebenshilfe Ostfalen an der Masche alles unter einem Dach zu finden ist. „Das Haus ist für Menschen mit ganz unterschiedlichen Unterstützungsbedarfen“, berichtete Andreas Stahl und zeigte den Gästen acht Wohnplätze im Erdgeschoss des Hauses, die für erwachsene Menschen mit mehrfachen Behinderungen reserviert sind. „Hier erfolgt natürlich eine Rundumbetreuung durch Fachpersonal“, erklärte er. Die Pflege der dort lebenden Bewohner solle durch eine Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz abgedeckt werden, das einen Standort gleich gegenüber vom neuen Haus hat. „Die Bewohner können aber natürlich frei wählen und auch ihren eigenen Pflegedienst mitbringen“, sagte Andreas Stahl.

Zudem wurden Wohnungen für ambulant betreutes Wohnen begutachtet. In solch eine Wohnung möchte auch Roland König bald einziehen. Der Haldensleber arbeitet in der Lebenshilfe-Werkstatt in Hundisburg und wird jeden Tag mit einem Transport nach Hause zum Süplinger Berg gebracht. „Ich freue mich schon darauf, hier zu wohnen. Dann ist alles in der Stadt viel näher“, verriet er und zeigte stolz das Domizil, das er nach Weihnachten beziehen wird. Die Bewohner der ambulanten Betreuung kriegen etwa zweimal pro Woche Besuch von Sozialpädagogen, kümmern sich sonst aber ganz eigenständig um ihren Alltag.

„Die Lebenshilfe hat bewusst diesen Standort im Zentrum Haldenslebens gewählt“ erläuterte Andreas Stahl und verriet auch, wie teuer der Neubau war. Rund 3,3 Millionen Euro hat das Haus gekostet, in dem auch zehn Einzelzimmer für das intensiv betreute Wohnen eingerichtet sind. Hinzu kommen zwei weitere Wohnungen – eine Zweiraum- und eine Dreiraumwohnung – die bisher noch nicht vermietet sind. Sie können an jeden Interessenten vergeben werden, denn das Wohnkonzept in dem neuen Haus ist ein inklusives, soll also Menschen mit und ohne Behinderungen verbinden. Eine Tageseinrichtung für Menschen mit Behinderung, die bereits im Ruhestand sind, aber ihren Alltag in Gesellschaft verbringen möchten, rundet das Angebot ab.

Die meisten Besucher zeigten sich beim Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr bewusst von der Hundisburger Werkstatt in den Neubau verlegt wurde, positiv überrascht von dem neuen Haus. Bei einem kleinen Programm und besinnlicher Atmosphäre ließen sie es auf sich wirken.