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Lotterie-Aus Altstadtfest - zurück zum Eintritt

Für das Altstadtfest 2016 sollen die Besucher wieder Eintritt zahlen. Der Kulturausschuss hat sich gegen die Lotterie entschieden.

Von Jens Kusian 12.11.2015, 20:00

Haldensleben l Nach drei mehr oder minder erfolgreichen Jahren kommt für die Altstadtfest-Lotterie das Aus. Die Mitglieder des Ausschusses für Schule, Soziales, Kultur und Sport des Stadtrats haben sich gegen eine Weiterführung ausgesprochen. Beim Altstadtfest im kommenden Jahr soll wieder Eintritt kassiert werden.

Haldenslebens Kulturabteilungsleiterin Renate Schmidt und ihre Mitarbeiterin Petra Huth hatten für die Ausschussmitglieder eine Übersicht der Einnahmen, Ausgaben und des Zuschussbedarfs für die Jahre von 2012 bis 2015 sowie die Planung für das Altstadtfest 2016 mit dem Vergleich von Lotterie und Kassierung zusammengestellt. Darin wird deutlich, dass der Zuschuss, mit dem die Stadt Haldensleben das Fest finanziell unterstützt, in den Lotterie-Jahren deutlich höher lag als noch im Kassierungs-Jahr 2012. Auch für 2016 haben die Kulturverantwortlichen im Rathaus ein ähnliches Ergebnis errechnet: Bei einer Lotterie würde der Zuschussbedarf bei 97 500 Euro liegen, bei einer Kassierung wären es knapp 67 000 Euro.

Doch nicht nur die blanken Zahlen sprächen für eine Rückkehr zum Eintrittsgeld. Von 100 angeschriebenen Unternehmen hätten sich 54 gemeldet, von denen sich 49 für eine Weiterführung der Lotterie ausgesprochen hätten, sagte Renate Schmidt. „Nach unserem derzeitigen Stand würden Firmen etwa 5000 Lose abnehmen“, so die Amtsleiterin weiter. In diesem Jahr waren mehr als 7000 Lose von Unternehmen aufgekauft worden. Allein das würde schon massiv gegen den Losverkauf sprechen, unterstreicht Bürgermeisterin Regina Blenkle (FUWG).

Auch hätten sich bislang erst 36 Unternehmen bereit erklärt, Geld- und Sachpreise für die Lotterie zu spenden, erklärt Schmidt. In diesem Jahr waren es 73 Firmen, die die Lotterie mit Preisen unterstützt haben.

Doch vor allem die finanzielle Seite hat bei den Ausschussmitgliedern den Ausschlag gegeben, wieder zum Eintrittsgeld zurückzukehren. Hier rechnet die Kultur- abteilung mit einer festen Einnahme von 56 000 Euro für das Altstadtfest 2016. Der Losverkauf würde 36 000 Euro an Einnahmen bringen – vorausgesetzt, dass auch alle Lose verkauft werden.

„Bei den Losen haben wir immer die Unsicherheit, wieviel unterm Strich zusammenkommt. Bei der Kassierung können wir aus der Erfahrung mit einer festen Größe rechnen“, meint Michael Reiser (FUWG). Den finanziellen Unterschied hat auch Eberhard Resch (CDU) vor Augen: „Von den reinen Zahlen her ist die Kassierung die bessere Wahl.“ Hermann Ortlepp (Bürgerfraktion) spricht sich ebenfalls für die Rückkehr zur Kassierung aus. „Wer für 5 Euro eine Eintrittskarte kauft, der kauft keine Niete – wie bei der Lotterie“, meint er.

In der neuen Kostenaufstellung sei bereits berücksichtigt worden, dass die Kassierung der Eintrittsgelder von einem externes Unternehmen übernommen wird, ergänzt Renate Schmidt. Damit braucht die Stadt auch keine ehrenamtlichen Helfer mehr für diese Aufgabe, die ohnehin nur mit großer Überzeugungskraft zu finden waren. Meistens wurden die Einlassstellen von Mitarbeitern der Stadtverwaltung abgesichert. „Mit einer Fremdfirma gehen die Ehrenamtlichen auch den Pöbeleien aus dem Weg“, argumentiert Annette Koch. Solche Vorfälle hatte es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, wenn Festbesucher ihren Eintritt nicht zahlen wollten.

Als 3-Tages-Ticket soll es zudem eine Plakette aus Meissner Porzellan geben. Damit soll auch darauf verwiesen werden, dass Haldensleben 2016 seine urkundliche Ersterwähnung vor 1050 Jahren feiert.