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Mundart Hermsdorfer Schüler sind Platt-Botschafter

Die Hermsdorfer Bördegrundschule hat einen „Plattdütschbüdel“ bekommen. Damit soll der Erhalt der Mundarten gefördert werden.

Von Constanze Arendt-Nowak 02.11.2015, 00:01

Hermsdorf l Bereits über acht Jahre gibt es an der Hermsdorfer Bördegrundschule die Arbeitsgemeinschaft „Plattdeutsch“, die den Kindern die Möglichkeit gibt, die Sprache ihrer Großeltern und Urgroßeltern zu pflegen. Lehrerin Carola Retschke hat sie einst in Kooperation mit Dr. Erhard Beulecke vom Kulturverein Hohe Börde aufgebaut. Die Kinder lesen Texte, singen Lieder, haben sich auch schon an manchem Lesewettbewerb „Schülerinnen und Schüler lesen Platt“ beteiligt und üben Theaterstücke ein.

Und eben mit solchem Theaterstück auf Plattdeutsch – dem von Hänsel und Gretel nämlich – haben die Schüler am Freitag auch den Kultusstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Jan Hofmann, erfreut. Bei seinem Besuch im Hermsdorfer Mehrgenerationenhaus hob er die Bedeutung des Plattdeutschen für die Stärkung der regionalen Identität hervor. „Zwar nimmt die internationale Vernetzung zu, doch das Gefühl für die Heimat und die damit verbundene Verwurzelung bleibt gerade deshalb ein wichtiger Ansatz“, erklärte er, als er einen sogenannten „Plattdütschbüdel“ an die Grundschule übergab. Die Pflege von Regionlsprachen und Mundarten würde eine besondere Rolle spielen.

Der Staatssekretär zollte der Schule Anerkennung und bezeichnete die Schüler als „Botschafter für das Weiterleben der niederdeutschen Sprache“. „Ihr tut mit dem Erlernen der Sprache der Großeltern Gutes und schlagt eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft“, unterstrich Hofmann. Sein Dank galt zugleich der Arbeitsstelle Niederdeutsch der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Landesheimatbund, die sich dem Niederdeutsch verschrieben haben und auch besagtes Theaterstück als jüngstes Projekt an der Bördegrundschule mit viel persönlichem Einsatz unterstützt haben.

Und auch der „Plattdütschbüdel“ ist ein Projekt der Arbeitsstelle Niederdeutsch und des Landesheimatbundes. Germanistik-Studenten haben Lernmaterialien entwickelt, die in Kindertagesstätten und Schulen die Begegnung mit der niederdeutschen Sprache fördern sollen.