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Naturschutz Inventur in der Colbitz-Letzlinger Heide

Inventur: Naturschutzexperten haben in der Heide alle schutzwürdigen Tiere und Pflanzen erfasst und kartiert. Fünf Jahre dauerte das.

Von Ivar Lüthe 28.10.2015, 13:13

Dolle l Heldbock, Heideschrecke, 400 Jahre alte Huteeichen – das ist nur eine kleine Auswahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten, die in der Colbitz-Letzlinger Heide vorkommen. Erfasst und kartiert sind sie nun in einer umfassenden Naturschutzinventur. Insgesamt fünf Jahre hat es gebraucht, um diese Inventur zu erstellen. In Auftrag gegeben hatten sie das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr sowie der Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt mit Sitz in Dolle.

Eine Gruppe von Naturschutzexperten war für die Inventur von 2010 bis 2013 allein mit der Arbeit im Gelände beschäftigt. Rund 230 Quadratkilometer der Heide haben sie untersucht und alle schutzwürdigen Tier- und Pflanzenarten sowie 10 800 unterschiedliche Biotope erfasst, sagt Emanuel Walter vom Bundesforstbetrieb.

Herausgekommen ist eine riesige Datenmenge, deren Aufarbeitung durch Spezialisten nochmals gut zwei Jahre gedauert hat. Nun ist die Inventur abgeschlossen, die Ergebnisse der Experten sind im Internet veröffentlicht und für jedermann einsehbar. 226 Seiten umfasst die Inventur. „Mit ihr sind nunmehr die Voraussetzungen für die Sicherung der Colbitz-Letzlinger Heide als Europäisches Natura-2000-Schutzgebiet gegeben“, erläutert Emanuel Walter.

Die Colbitz-Letzlinger Heide ist mit rund 6 000 Hektar das größte zusammenhängende Heidegebiet Mitteleuropas. Zu diesem Naturschutz-Hotspot in Sachsen-Anhalt hat sie sich gerade wegen der militärischen Nutzung entwickelt, so Emanuel Walter weiter. Rund 85 Prozent des Truppenübungsplatzes sind als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat-(FHH) und Vogelschutzgebiet im europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ ausgewiesen.

Bereits im Mai vergangenen Jahres waren der Bundesforst und die Bundeswehr für den Erhalt und die Pflege alter Eichengruppen auf dem Truppenübungsplatz Altmark als UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet worden.

Die Ergebnisse der Inventur sind auf der Homepage des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt unter folgendem Link abrufbar: https://www.bundesimmobilien.de/8084326/besondere-projekte