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Neujahrsempfang Von kleinen Taten bis zu großen Vorhaben

Zum Calvörder Neujahrsempfang Calvörde haben sich Vertreter aus der Politik, Wirtschaft, Kirche und Feuerwehr getroffen.

Von Anett Roisch 09.02.2017, 00:01

Calvörde l „Es sind nicht immer die großen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen. Es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen.“ Mit diesem Zitat von Mildred Scheel, der Gründerin der Deutschen Krebshilfe und Ehefrau des Bundespräsidenten Walter Scheel, begann Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) seine Rede zum Neujahrsempfang. „Es geht nur miteinander in der Politik, in der Gesellschaft und natürlich in der Familie“, sagte der Gemeindechef und begrüßte im Namen des Gemeinderates die Gäste. Musikalisch begleitet wurde der Empfang von der Big Band der Kreismusikschule Wolmirstedt-Haldensleben unter der Leitung von Winfried Döring.

Neu in der Runde hieß Schliephake die Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig Anke Kaphammel (CDU) willkommen. Den Besuch der Bürgermeisterin aus der Löwenstadt betrachtete der Gemeindechef als Zeichen der Verbundenheit beider Kommunen aus alten Zeiten. Zumal der Braunschweiger Löwe im Wappen des Ortsteils Flecken Calvörde noch heute zu sehen ist.

In seiner Rede blickte der Bürgermeister nicht nur auf „ein erfolgreiches Jahr 2016“ für die Kommune zurück, sondern auch auf seine siebenjährige Amtsperiode, die gerade auslief und auf die bevorstehende Zeit als wiedergewählter Gemeindechef. Lang war Schliephakes Liste mit Beispielen für die gute Entwicklung Calvördes: Die Erneuerung der Fenster in der Grundschule in Wegenstedt, die Fassadendämmung der Vereinshalle in Calvörde, der Bau der neuen Kita in Wegenstedt und der Bau des Sportboothafens am Mittellandkanal in Calvörde gehören dazu. Außerdem haben sich – nach Ansicht des Bürgermeisters – die Zustände der Landesstraßen verbessert. Einen Extrabeifall bekam dafür der anwesende Minister für Landesentwicklung und Verkehr in Sachsen-Anhalt, Thomas Webel (CDU).

Als eine anstehende größere Straßenbaumaßnahme wies Schliephake auf die Velsdorfer Straße in Calvörde hin. Sie soll 2019 eine Gemeinschaftsmaßnahme vom Landkreis und der Gemeinde werden. Schliephake wies anschließend auf den schlechten Zustand der Kreisstraße von Calvörde nach Zobbenitz und Dorst hin.

Als Meilenstein bezeichnete er die Aufnahme des Ortes Flecken Calvörde als zentraler Ort mit einer Grundzentrumfunktion im Entwurf des Regionalen Entwicklungskonzeptes.

Schliephake sparte aber auch Negatives – wie die Haushaltskonsolidierung - nicht aus. Bauchschmerzen würden ihm und seinem Rat der Haushalt für 2017 bereiten. Als dunkles Kapitel bezeichnete er, dass im Verwaltungsgebäude in Calvörde die Lichter ausgegangen sind. Die Konzentration der Verwaltung in Flechtingen habe wohl die interne Organisation verbessert, aber dies sei auf Kosten der Bürgernähe geschehen. „Diese Entwicklung haben wir mit Abschluss des Gebietsänderungsvertrages 2010 so nicht erwartet“, erklärte Schliephake.

Zugleich warb Calvördes Bürgermeister bei allen Anwesenden, im neuen Jahr an positiven Dingen weiter zu arbeiten, ein gutes Fundament für die Kommune zu schaffen und Visionen in die Tat umzusetzen sowie neue Wege einzuschlagen. Schliephake hob das Engagement der Bewohner der Gemeinde hervor. „Sie sind mit Ihrem uneigennützigen Tun die Lebensader des öffentlichen Lebens“, betonte er. Voller Freude berichtete Schliephake, dass 2016 nach langer Durststrecke ein Geburtenanstieg registriert wurde. 2016 waren es 28 Neugeborene. „Dies ist für uns Motivation, uns für den Erhalt der Kindertagesstätte, der Grund- und der Sekundarschule sehr deutlich einzusetzen“, betonte er.

Minister Webel erklärte in seiner Rede, dass er nicht für den Bevölkerungsnachwuchs sorgen kann, aber er könne durch gewisse politische Entscheidungen dazu beitragen, dass die Menschen sich in der Region wohl fühlen. Die Menschen der Gemeinde können – nach Ansicht von Webel – stolz auf das bisher Geschaffene sein. Er beschrieb die Kommune als selbstbewusste Gemeinde und zeigte auf die Flagge, die neben der Fahne vom Land Sachsen-Anhalt viel größer sei. Das wäre eine gewisse Symbolik, denn Sachsen-Anhalt gäbe es noch nicht so lange, wie die Gemeinden dieser Region. Zu den finanziellen Engpässen sagte Webel: „Die neue Landesregierung wird mehr Geld für die Kommunen bereitstellen.“

Auch Börde-Landrat Hans Walker (CDU) hob das Wirken im Ehrenamt hervor. „In Calvörde sind innerhalb der letzten 27 Jahre viele Bedingungen erfüllt, um die Sie viele andere beneiden. Das ist auch gut so, aber diese Aufgabe muss generationsübergreifend weitergeführt werden“, blickte Walker voraus und ergänzte: „Helfen Sie mit, das Calvörde genauso lebens- und liebenswert bleibt!“ Die Gäste nutzten den Em-pfang, um ins Gespräch zu kommen, sich mit köstlichen Häppchen zu stärken und um gemeinsam auf einen guten Start ins neue Jahr anzustoßen.