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Nikolaikirche Ein neues Dach über dem Saalbau

Mit großem Aufwand wird die Schwanefelder Nikolaikirche saniert. Jetzt gehen die Dachdeckerarbeiten ihrem Ende entgegen.

Von Carina Bosse 27.07.2017, 01:01

Schwanefeld l Seit mehreren Jahren schon bemühen sich die rührigen Kirchen- und Fördervereinsvertreter aus Schwanefeld um eine Sanierung ihrer St.-Nikolai-Kirche. Der relativ große Feldsteinbau entstand um 1200, später wurde dem romanischen Saalbau aus Bruchstein ein stolzer Querturm in der Breite des Kirchenschiffs, noch später der Glockenbereich, angebaut. Doch der Zahn der Zeit nagt am Gemäuer des Baudenkmals, das aufgrund seiner eigentümlichen Baugestaltung und teilweise noch unentdeckter Baugeschichte als von überregionaler Bedeutung eingeschätzt wird.

Alles, was bereits investiert werden konnte, dient dem Erhalt und einer Verbesserung des Raumklimas, doch immer wieder traten im Zuge der Arbeiten auch neue Schäden zutage. Die derzeit zum Teil beräumte Inneneinrichtung mit den Emporen von 1677 und dem kleinen Schnitzaltar, entstanden am Ende des 15. Jahrhunderts, wirkt schlicht und ist doch verhältnismäßig groß dimensioniert.

Trotz der laufenden Baumaßnahmen bemühen sich die Mitglieder des Fördervereins St. Nikolai um eine weitere Belebung ihrer Kirche als kulturelle Stätte. Konzerte und Ausstellungen haben bereits vielen Besuchern einen Einblick in das aufwändige Sanierungsprojekt gewährt und zugleich Kultur in das kleine Schwanefeld und seine einzigartige Kirche gebracht.

In diesem Jahr nun konnte begonnen werden, den Dachstuhl des Kirchenschiffes instand zu setzen. „Insbesondere die Dachfußsituation (Traufe) mit Mauerschwellen, Deckenbalken und Sparren konnten mit Abnahme der Dacheindeckung freigelegt und begutachtet werden“, sagt Sina Stiebler, zuständige Architektin von „denk`mal Architekten“ aus Magdeburg.

Nach der Entschuttung der Traufbereiche musste festgestellt werden, dass sowohl die innere als auch die äußere Mauerschwelle (Eichen-Holz) komplett geschädigt, also durchgefault waren, und erneuert werden mussten.

Die Deckenbalken wurden in ihren Fußbereichen ausgetauscht und fachtechnisch mit historischen Zimmermannsverbindungen ergänzt. Mehrere Deckenbalken mit Kernfäule mussten komplett ausgetauscht werden, berichtete die Architektin

Parallel wurden die statische Konstruktionen der Hängewerke wiederhergestellt. Vom Bautenstand her konnten bislang rund 65 Prozent der Zimmerarbeiten erbracht. Ende Mai konnten die Dachdeckungsarbeiten beginnen, die sich gegenwärtig so langsam dem Ende zuneigen.

Geplant sind in diesem Jahr auch noch die Sanierungsarbeiten für das Dach des Turmes und am Glockenstuhl.