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Partnerschaft Wehren knüpfen freundschaftliches Band

Ihre 20-jährige Partnerschaft haben die Feuerwehren aus Rottmersleben und dem bayrischen Raßberg gefeiert.

Von Constanze Arendt-Nowak 10.11.2015, 00:01

Rottmersleben l Gut 700 Kilometer Wegstrecke hatte die Delegation aus Bayern am Sonnabend hinter sich gebracht, aber ihren Freunden aus Rottmersleben zu ihren feierlichen Anlässen zu gratulieren, ließen sich die Herren nicht nehmen. 21 Jahre sind mittlerweile seit der ersten bayrisch-sachsen-anhaltischen Begegnung vergangen. Damals weilte der damalige Rottmersleber Wehrleiter Frank Keitel zum Urlaub in Bayern und wurde auf das „Hörndlefest“, das die Feuerwehr Raßberg in Oberkrümmling feierte, aufmerksam.

Erste Kontakte wurden geknüpft und aus einem anfänglichen fachlichen Interesse wurde schnell ein partnerschaftliches Verhältnis. Der Grundstein für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren aus Raßberg (Bayern) und Rottmersleben (Sachsen-Anhalt) war gelegt. Einem Briefwechsel folgten schon bald Besuche und Gegenbesuche mit Erfahrungs- und Gedankenaustausch.

Und so schauten sich die Rottmersleber bei ihren bayrischen Partnern auch die Vereinsidee ab. Wie die heutige Vorsitzende des Vereins „Ffw Rottmersleben“, Olivia Keitel, am Sonnabend resümierte, wurde der Rottmersleber Feuerwehrverein nach dem Vorbild des „Niederbayrischen Patenvereins FF Raßberg“ gegründet. Das war am 23. Mai 1995. Als Erster übernahm Detlef Mund den Vorsitz. Ihm sollten bis heute in der Funktion Frank Jäschke, Fritz Harpke und Olivia Keitel folgen. An dem Vereinsziel – nämlich der Unterstützung und Förderung der Rottmersleber Feuerwehr – hat sich seit der Gründung nichts geändert.

Heute hat der Verein 64 Mitglieder. Zu den Höhepunkten im Jahreslauf gehören beispielsweise die Grünkohlwanderungen, die Osterfeuer, die Mitgestaltung von Dorffesten, Busreisen zu verschiedenen Ausflugszielen, die Repräsentation in der Kindertagesstätte und in der Schule und letztlich die Durchführung der Jahreshauptversammlung von Verein und Feuerwehr.

Regelmäßige Treffen der Rottmersleber und der Raßberger Kameraden und Vereinsmitglieder bestimmen die Zusammenarbeit der Feuerwehren über Bundesländergrenzen hinweg. So legt unter anderem alle zwei Jahre eine Gruppe der Rottmersleber Feuerwehr gemeinsam mit Raßberger Kameraden das „Bayrische Leistungsabzeichen“ ab. Außerdem waren die Raßberger bei der Fahnenweihe zum 70-jährigen Bestehen der Rottmersleber Feuerwehr anwesend, ein Jahr später reisten die Rottmersleber zum 100-jährigen Bestehen der Feuerwehr Raßberg. „Nicht nur feuerwehrpartnerschaftliche Kontakte, sondern auch Freundschaften haben sich entwickelt“, unterstrich Olivia Keitel in ihrer Festrede und hoffte, dass die Partnerschaft auch von künftigen Generationen weitergeführt wird.

Lob gab es von den Ehrengästen, die zur Festveranstaltung geladen waren. So hob beispielsweise die SPD-Kreistagsabgeordnete Angela Leuschner hervor, dass die Rottmersleber zu den Ersten gehörten, die einen Feuerwehrverein gegründet haben. Andere Feuerwehren würden erst jetzt vor dieser Aufgabe stehen. „Das Beispiel zeigt, dass wir immer schneller sind als Andere“, entgegnete Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz und hoffte, dass das 25-jährige Bestehen in einem neuen Feuerwehrhaus in Rottmersleben gefeiert werden kann.

Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel verwies darauf, dass sich in 20 Jahren vieles verändert hat, aber der Verein ebenso wie andere Vereine auch heute noch lebensfähig ist. Auch Ottmar Kunze, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ohrekreis, und Volker Kramer, gerade frisch in die Gemeindewehrleitung der Hohen Börde gewählt, zogen davor und vor der langjährigen Partnerschaft den Hut.