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Personalwechsel Schlampige Buchführung bei der Börde-CDU

Der CDU-Kreisverband Börde hat sich von seiner Kreisgeschäftsführerin getrennt. Grund ist eine schlampige Buchführung.

Von Ivar Lüthe 29.12.2016, 15:28

Wolmirstedt l Mit dem Jahreswechsel wird es bei der CDU in der Börde auch einen personellen Wechsel in der Kreisgeschäftsstelle geben. Der Kreisverband hat sich nach nicht ganz zwei Jahren von seiner Kreisgeschäftsführerin getrennt. Grund ist eine schlampige Buchführung. Über mehrere Monate hinweg sind unter anderem Mitgliedsbeiträge nicht ordnungsgemäß eingezogen worden, Rechnungen waren nicht beglichen.

Kreisvorsitzendem Holger Stahlknecht waren die Finanzprobleme Mitte November aufgefallen. Kurz vor Jahresende hatte er sich einen Überblick über die Finanzlage des Kreisverbandes schaffen wollen und rief die Kreisgeschäftsführerin an. Dabei sei ihm der ungewöhnlich niedrige Kontostand aufgefallen. Stahlknecht bat daraufhin den Landesverband um Hilfe. Landesgeschäftsführer Mario Zeising sollte sich die Bücher einmal anschauen.

„Wir haben ein ziemliches Drunter und Drüber in der Buchführung feststellen müssen“, sagte Mario Zeising am Donnerstag der Volksstimme. Beim Blick in die Unterlagen mussten die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle feststellen, dass im Zeitraum von April bis November beispielsweise Mitgliedsbeiträge entweder unregelmäßig oder auch gar nicht eingezogen worden sind. Auch Aufforderungen zur Abrechnung an Ortsverbände, die die Mitgliedsbeiträge selbst einziehen, waren nicht verschickt worden.

„Wir mussten feststellen, dass eine Reihe von Bankeinzugsermächtigungen gar nicht aktiviert war. Daraus resultierend war der Kontostand nicht so, wie er hätte sein müssen“, erklärte der Landesgeschäftsführer. Bei der letzten Kreisvorstandssitzung der Börde-CDU noch im November habe er einen Zwischenbericht gegeben, wie sich die Lage darstelle, welche Rechnungen noch zu begleichen seien. „Mittlerweile haben wir die Buchführung weitgehend aufgearbeitet“, so Mario Zeising.

Ein finanzieller Schaden sei dem Kreisverband nicht entstanden, es sei auch kein Geld entwendet worden. Allerdings werden einige CDU-Mitglieder in der Börde im neuen Jahr ein Schreiben des Landesgeschäftsführers erhalten, in dem sie gebeten werden, die nicht eingezogenen Mitgliedsbeiträge nachzuzahlen.

Von der Kreisgeschäftsführerin hat sich der Kreisverband mittlerweile getrennt. Sie hat bereits einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet. Am 16. Januar wird der Colbitzer Michel Földi den Posten des Kreisgeschäftsführers in der Börde übernehmen. Er ist bislang Kreisschatzmeister der Börde-CDU. Der Landesverband will ihm bis dahin geordnete Bücher übergeben und ihn bei der Übernahme unterstützen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Börde-CDU mit derlei Finanzproblemen zu kämpfen hat und sich vom Landesverband Hilfe holen musste. Bereits 2014, als die Börde-CDU und die CDU des Jerichower Landes noch einen gemeinsamen Kreisgeschäftsführer hatten, gab es Unstimmigkeiten. Auch damals waren unter anderem Mitgliedsbeiträge nicht fristgemäß eingezogen worden. Daraufhin hatte man sich entschieden, die Geschäftsführung zu trennen und den Börde-Geschäftsführerposten neu zu besetzen.