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Rathausstreit Haldensleber finden Situation katastrophal

Die derzeitige Situation im politischen Haldensleben finden die Einwohner katastrophal. Das sagten sie in einer Umfrage.

Von Caspar Winkelmann 17.02.2017, 23:01

Haldensleben l Die derzeitige Situation im Haldensleber Rathaus ist schwierig. Nach der vorläufigen Suspendierung von Bürgermeisterin Regina Blenkle (FUWG) durch eine Mehrheit der Stadträte gibt es gespaltene Lager – die Fronten sind verhärtet. Wie sie die Situation beurteilen, wollte die Volksstimme von den Haldenslebern wissen.

„Die Situation im Rathaus ist eine Katastrophe. Das tut der Stadt absolut nicht gut“, meint Stefan Kosan. Der Haldensleber befürchtet, dass vor allem der Ruf der Stadt unter den Streitigkeiten leiden könnte: „Inzwischen macht man sich ja über die Stadtgrenzen hinweg lustig über uns Haldensleber.“ Kosan plädiert deshalb für Neuwahlen, denn nur so könne wieder Ruhe einkehren. Ganz ähnlich sieht das Solveig Kanemeier aus Haldensleben: „Ich meine, dass es Neuwahlen geben müsste. Und zwar sollen der Stadtrat und der Bürgermeister neu gewählt werden.“

Einen ganz anderen Standpunkt hat Rudolf Lücke aus Althaldensleben. Dem Rentner wäre es am liebsten, wenn die suspendierte Bürgermeisterin Regina Blenkle ihre Arbeit fortsetzen würde. „Frau Blenkle soll weitermachen, sie hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.“ Die Schuld an der unübersichtlichen Situation im Rathaus gibt Lücke den Stadträten: „Frau Blenkle hat in der Stadt vieles umgekrempelt. Und deshalb wollen die Stadträte sie loswerden.“

Deutlich kritischer sieht Emanuele Rüger die Arbeit der suspendierten Bürgermeisterin: „Frau Blenkle hat am Anfang sehr viel versprochen, aber kaum etwas umgesetzt.“ Emanuele Rüger habe kein Verständnis für den Ausschluss von Michael Deutschmann aus der Haldensleber Feuerwehr. Rüger findet, dass die derzeit amtierende Bürgermeisterin Sabine Wendler oder jemand anderes die Amtsgeschäfte weiterführen solle. Und die junge Mutter formuliert einen klaren Wunsch an die Stadtpolitik: „In Haldensleben muss mehr für die Kinder und Freizeitangebote getan werden. Das hat Frau Blenkle verpasst.“

Viele Haldensleber sprechen sich außerdem für einen Verbleib von Sabine Wendler aus: „Frau Wendler soll die Amtsgeschäfte weiterführen und Frau Blenkle nicht zurückkehren“, sagt etwa die Haldensleberin Helga Frömme. „Das Wichtigste ist, dass wieder Ruhe ins Rathaus kommt.“

Susanne Privenau stört am meisten, dass sich die Stadt derzeit vor allem mit Amtsbesetzungen und Personalpolitik auseinandersetzt. „Die Politiker sollen sich vor allem um die Stadt und nicht nur um Personalfragen kümmern“, fordert Susanne Privenau. Die temporäre Absetzung von Frau Blenkle empfindet sie als richtig. „Von Frau Blenkle halte ich nicht besonders viel. Meiner Meinung nach geht die Suspendierung in Ordnung“, so sagt die Haldensleberin.

So unterschiedlich die Meinungen der befragten Haldensleber im Detail auch sein mögen, in einem Punkt sind sich die Bürger Stadt einig. So empfand jeder der Befragten die derzeitige Situation im Rathaus als „lächerlich“, „schädlich“ oder gar „katastrophal“ und wünscht sich baldige Aufklärung.