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Schloss Weihnachtsmarkt auf Rekordkurs

Erneut hat der Weihnachtsmarkt auf Schloss Hundisburg einen Besucherrekord verzeichnet. Weit über 5300 Gäste wurden gezählt.

Von André Ziegenmeyer 06.12.2016, 00:01

Hundisburg l „Die Veranstaltung ist sehr erfolgreich gelaufen“, freut sich Ulrike Wahrendorf. Sie gehört zum Verein Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg, der den Weihnachtsmarkt organisiert hatte. Und das mit großem Erfolg: Am Einlass wurden insgesamt 5313 Erwachsene gezählt. Das sind etwa 100 mehr als im letzten Jahr und 1500 mehr als 2014. Kinder haben beim Weihnachtsmarkt traditionell freien Eintritt und fließen daher nicht mit in die Rechnung ein.

Doch gerade kleine Gäste waren in Scharen vor Ort. Denn wie Ulrike Wahrendorf feststellt, wird die Veranstaltung besonders bei Familien immer beliebter. Eigens für sie hatte der Verein im vergangenen Jahr das Programm um ein Karussell und einen Märchenwald erweitert. Beide Attraktionen erfreuten sich auch am Wochenende wieder großer Beliebtheit.

Laut Ulrike Wahrendorf wurden sowohl der Sonnabend als auch der Sonntag sehr gut angenommen. Doch mit knapp 3000 Gästen sei Letzterer der besucherstärkste Tag gewesen. Bei dem großen Andrang spielte vermutlich auch das Wetter eine Rolle. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel flanierten die Gäste zwischen den Ständen entlang. „Besser geht es nicht für einen Weihnachtsmarkt“, sagt Ulrike Wahrendorf.

Doch auch vom Angebot her hebt sich die Hundisburger Veranstaltung deutlich von anderen Märkten ab. Auf dem Hof und in der Schlossscheune gab es zahlreiche Stände mit Kunsthandwerk, Handarbeiten, Holzspielwaren oder weihnachtlicher Dekoration zu erkunden. „Die Händler haben viel selbst Hergestelltes präsentiert, das sich auf anderen Märkten so nicht findet“, hebt Ulrike Wahrendorf hervor. Mit insgesamt 65 Ständen war die Veranstaltung sogar etwas größer als im vergangenen Jahr. Dieses Mal wurde auch der hintere Teil des Schlosshofes vor dem Akademiegebäude mit hinzugenommen.

An beiden Nachmittagen drehte eine Weihnachtsfrau ihre Runden – als „Krankheitsvertretung“ für ihren Mann, wie sie den Kindern erklärte. Für einen besonderen kulturellen Höhepunkt sorgte das Ensemble Giocoso. Mit der Sopranistin Sabine Richter, Magdalena Schotte an der Querflöte, Ralf Schippmann vom MDR-Sinfonieorchester an der Oboe und Clemens Posselt von der Semperoper Dresden am Klavier trat es am Sonnabend auf dem Hauptsaal des Schlosses auf.

An der gleichen Stelle luden Matthias Müller und der Tenor Pedro Cuadrado aus Sevilla am nächsten Tag zu einer Weihnachtsmatinee ein. Zum Programm erklärte Matthias Müller: „Wir wollen nicht immer nur das präsentieren, was eh schon bekannt ist.“ Stattdessen hatten sich die beiden Musiker entweder hierzulande eher Unbekanntes oder Ungewöhnliches auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehörten unter anderem Lieder aus Andalusien oder dem Baskenland sowie Weihnachtsmusik des norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Nicht zuletzt stand Peggy Helmecke vom Figurentheater Perplex im Märchenwald für kleine Gäste bereit. Das Elbstadt-Quartett aus Magdeburg präsentierte Bläsermusik zur Adventszeit.

Die Ausstellungsräume im Schloss mit den Sammlungen Apel/Loock sowie der Alvenslebenschen Bibliothek standen offen – ebenso das Haus des Waldes, die Spinnstube, die Schlossbrauerei und der Schlossladen. Der Erlös aus dem Eintritt zum Weihnachtsmarkt soll in die weitere Erhaltung und Sanierung von Schloss Hundisburg sowie in den Barockgarten und den angrenzenden Landschaftspark fließen.

Sogar für den Markt im nächsten Jahr gibt es schon Ideen: „Wir könnten den großen Weihnachtsbaum auf dem Markt vielleicht zusammen mit einer Grundschulklasse oder einer Kindergartengruppe schmücken“, überlegt Ulrike Wahrendorf. Dabei könnten die Kinder zugleich ihre Wünsche an den Weihnachtsmann mit an den Baum hängen. Diese Möglichkeit könnten dann später auch kleine Besucher des Marktes nutzen.