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Seminarwoche Durch Tipps und Tricks fit für den Wald

Für eine Seminarwoche haben 40 Gäste aus ganz Sachsen-Anhalt das Haus des Waldes in Hundisburg besucht.

Von Martin Walter 11.04.2017, 01:01

Hundisburg l Um die Höhe eines Baumes zu bestimmen, braucht es nicht unbedingt einen Zollstock. Ein etwa armlanger Ast und ein einfacher Trick genügen. Tipps wie diesen hat Stefan Heinzel als Leiter des Hauses des Waldes vor Kurzem knapp 40 Besuchern mit auf den Weg gegeben. Dabei handelte es sich um junge Erwachsene aus ganz Sachsen-Anhalt, die derzeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren.

In diesem Zusammenhang verbrachten sie eine Seminarwoche auf Schloss Hundisburg. Organisiert wurde dieser Lehrgang vom Haus des Waldes in Zusammenarbeit mit der Ökoschule Hundisburg sowie der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt. „Die Seminarwochen sind fester Bestandteil des Freiwilligen Ökologischen Jahres und dienen der theoretischen und praktischen Weiterbildung, aber auch dem Erfahrungsaustausch zwischen den FÖJlern. Das ist das erste Mal, dass wir dies im Haus des Waldes veranstalten und wir freuen uns, so viele interessierte, junge Menschen hier begrüßen zu dürfen“, erklärte Heinzel.

Für diese Seminartage hatten sich der Förster und seine Kollegen einiges einfallen lassen. So gab es unter anderem Vorträge und Filme zu diversen ökologischen Themen.

Am ersten Tag stand jedoch erst einmal eine Erlebniswanderung auf dem Plan. Dazu wurden die Teilnehmer in vier Gruppen aufgeteilt. Dies geschah auf spielerische Art und Weise.

So bekam jeder FÖJler einen von vier verschiedenen Zapfen in die hinter dem Rücken gehaltenen Hände. Allein durch Fühlen, mussten sie die Baumart und dadurch ihre Gruppenzugehörigkeit bestimmen. Anschließend ging es in den Hundisburger Wald, wo die Gruppen mehrere Stationen mit unterschiedlichen Aufgaben absolvierten.

Die vereinfachte Messung eines Baumes war dabei nur eine von vielen Übungen. Heinzel brachte den FÖJlern viele Tricks und Kniffe näher, um sie für die Flora und Fauna des Waldes zu sensibilisieren.

Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Baum des Jahres, die Gemeine Fichte, gelegt. „Das Haus des Waldes nimmt jedes Jahr zwei FÖJler auf. Von ihnen wird der jeweilige Baum des Jahres im Schlosspark gepflanzt. Die Fichte passt da jedoch nicht hinein. Sie wächst vornehmlich im Bergland“, so Heinzel. Doch gibt es auch im Hundisburger Wald einige Exemplare, wie Heinzel zeigte. Ebenso wie vom Vogel des Jahres, dem Waldkauz, über den Heinzel auch einiges zu berichten wusste: „Der Waldkauz ist die zweithäufigste Eulenart in Mitteleuropa. Der Hundisburger Wald ist ein idealer Ort für diese Vögel“.

Die Seminarteilnehmer lauschten gespannt den Ausführungen. Unter ihnen war Kira Nordt, die ihr FÖJ im Naturpark Drömling ableistet und dabei unter anderem das Waldfuchsprojekt betreut. „Es macht mir sehr viel Spaß, den Kindern die Natur zu zeigen“, erklärte die 18-Jährige, was ihr an dem Freiwilligendienst am besten gefällt.

Auch Niklas Tschursch bereitet seine Arbeit viel Freude. „Ich habe zunächst eine Ausbildung als Kinderpfleger gemacht, doch das war nichts für mich. Jetzt mache ich mein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Tierheim Schönebeck. Das ist eine gute Neuorientierung“, sagte der 19-Jährige. Die Seminarwoche im Haus des Waldes hielten beide für eine gute Idee. „Wir haben bereits am ersten Tag viel gelernt und ich bin gespannt, wie es weitergeht“, so Tschursch.