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Spende Stiftung fördert weitere Sanierung

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat der Kirchengemeinde Schwanefeld einen Scheck über 25.000 Euro übergeben.

Von Carina Bosse 27.12.2016, 00:01

Schwanefeld l Mit einem Fördervertrag über 25.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit ihrem Regionalvertreter, dem Ortskurator Claus Mangels aus Magdeburg, die St.-Nikolai-Kirche Schwanefeld überrascht. Genauer gesagt sind es natürlich der Gemeindekirchenrat und der Förderverein der Kirche, die sich bereits zum dritten Mal in Folge über eine Unterstützung der umfangreichen Sanierung des Gotteshauses freuen können.

Bei der für die Größe des Dorfes riesigen Nikolaikirche handelt es sich um ein Baudenkmal von überregionaler Bedeutung. Nicht zuletzt ihre eigentümliche Baugestaltung und ihre sehr interessante, noch längst nicht zu Ende erforschte Baugeschichte lässt die Kirche in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Die Entstehung des Bauwerkes reicht nach historischen Quellen bis in das 11. Jahrhundert zurück, wobei einzelne Teile der Kirche sogar noch weiter in die Geschichte zurückreichen, bis ins 9. und 8. Jahrhundert hinein.

In ihrer heutigen Form entstand St. Nikolai um das 12. Jahrhundert in verhältnismäßig großem Feldsteinbau. Damals lagerte man dem bruchsteinernen romanischen Saalbau im Westen einen Querturm in der Breite des Kirchenschiffs vor, später kam das Glockengeschoss dazu. Ein vermauerter Rundbogen im Inneren lässt auf einen ehemals vorhandenen Chor beziehungsweise eine Apsis schließen. Der im Äußeren für eine Dorfkirche aufwändig wirkende Bau erscheint im flachgedeckten Inneren trotz der West-und der kurzen Nordempore von 1677 und dem kleinen Schnitzaltar aus dem späten 15. Jahrhundert eher schlicht. Seit dem 16. Jahrhundert ist das Bauwerk unverändert.

Die restauratorischen Befunde und Forschungen am Bau haben Überraschungen zutage gefördert, etwa, was die Abmessungen des ehemaligen Chorbereichs anbelangt oder die Lage eines ehemaligen Anbaus auf der Südseite, der nur vom Kirchenschiff aus zu begehen war. Diese architektonischen Kompositionen verleihen der Nikolaikirche ihre überregionale Bedeutung und veranlasst die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Sanierungsarbeiten zu unterstützen.

Weiteres entscheidendes Kriterium für die Unterstützung ist das lokale Engagement vieler unermüdlicher Helfer vor Ort, die mit ihren Aktivitäten dem Gotteshaus trotz der Baumaßnahmen immer wieder Leben einhauchen und mit kulturellen Veranstaltungen viele Besucher in die Kirche locken. Der Förderverein, gegründet im Jahr 2010, engagiert sich dabei kontinuierlich und überaus erfolgreich. So gab es bereits eine sehenswerte Kunstausstellung eines regionalen Künstlers und jüngst eine interessante Ausstellung zur Bergbaugeschichte in der Region.

Die bisher ausgeführten Arbeiten dienen der Erhaltung des Bauwerkes und der Verbesserung des Innenklimas. „Damit wollen wir zügig fortfahren“, sagt Architektin Sina Stiebler. Das Dach dicht zu bekommen und den Turm zu restaurieren, gehören zu den nächsten Aufgaben des riesigen Berges an Sanierungsbedarf. Es werde sicher noch eine ganze Weile vergehen, bis alle Arbeiten abgeschlossen werden können. Doch Förderverein und Gemeindekirchenrat bleiben optimistisch am Ball. Auch kleine Schritte bringen schließlich Erfolg, und die Anerkennung ihres Engagements spornt Förderverein und Kirchenrat dazu an, sich weiter einzusetzen.