1000. Schiff der Saison macht fest

Haldensleben l Ein wenig ist der Besuch von Helene und Uwe Bahlo dem Zufall geschuldet: Eigentlich wollten sie ihre „Emma“ per Trailer ins sächsische Bad Schandau bringen und von dort die Elbe hinunter schippern. Doch weil es auf dieser Route zu wenig Wasser gab, mussten sie ihren Kurs anpassen. Über Elbe-Lübeck-Kanal, Elbe, Elbe-Seiten- und Mittellandkanal ging es stattdessen nach Haldensleben.

Die Kreisstadt ist für die beiden Hamburger kein Neuland. „Wir waren schon zwei Wochen nach Eröffnung des Hafens hier“, verrät Helene Bahlo. Im Verlauf der vergangenen Jahre kehrten sie vier- oder fünfmal zurück.

„Es gefällt uns hier wirklich prima. Man wird sehr freundlich angenommen. Hafenmeisterin Pavlina Fischer ist die Freundlichkeit in Person“, erklärt die 79-Jährige. „Wenn man irgendein Problem hat, kann man sich jederzeit an sie wenden. Sie macht alles, was sie kann. Und das Essen ist wirklich hervorragend.“ Diese persönliche Note sei ein großer Pluspunkt für den Haldensleber Sportboothafen. Gleiches gilt für die nahen Einkaufsmöglichkeiten, die gut zu erreichen sind. Doch auch die Stadt selbst kommt bei den beiden Hamburgern gut an. Eine Woche waren sie dieses Mal vor Ort. „Jetzt haben wir leider keine Zeit mehr und müssen zurück. Sonst wären wir gern noch etwas länger geblieben“, so Helene Bahlo.

Seit 2001 sind die beiden jedes Jahr mit dem Boot unterwegs. „Man erlebt ständig etwas Neues. Es ist wie Abenteuerurlaub“, betont Uwe Bahlo. Unter anderem waren sie schon auf Saale, Havel und Oder unterwegs. Auch auf die Ostsee sind sie bei Travemünde hinausgeschippert. „Unterwegs lernt man sehr viele interessante Leute kennen“, so Helene Bahlo.

Aber nicht nur das Hamburger Ehepaar fühlt sich im Haldensleber Sportboothafen sichtlich wohl. Bei den Gästezahlen macht sich ein deutlicher Aufwärtstrend bemerkbar. „Die Saison läuft gut“, zeigt sich Manfred Rathgeber erfreut. Er gehört zum Vorstand der Wassersportfreunde Haldensleben, die den Sportboothafen betreiben. Letztes Jahr vermeldete der Hafen um diese Zeit das 1000. „Gefährt“. Dabei wurden Boote und Wohnwagen beziehungsweise Wohnmobile zusammengezählt. Dieses Jahr ist das anders. Zu den 1000 Booten kommen noch etwa 350 Wohnmobile und -wagen hinzu. „Der Hafen macht sich. Und Pavlina leistet wirklich gute Arbeit“, merkt Manfred Rathgeber an.

Die Zahl der Übernachtungen steige. Was nicht zuletzt daran liege, dass immer mehr Besucher Haldensleben nicht bloß als Zwischenstopp betrachten. „Wir haben Dauer- und Gastlieger, die vier bis sechs Wochen bleiben – in einigen Fällen auch länger“, so Rathgeber.

Dahinter stehen stetige Bemühungen, das Angebot weiter zu verbessern. Die Internetseite liefert nicht nur alle Details zum Hafen, sondern informiert auch über die Stadt und touristische Ziele der Region. Vor Ort erhält jeder Gast ebenfalls ein reichhaltiges Info-Paket. Darüber hinaus gibt es bauliche Veränderungen. Derzeit steht etwa ein Container-Gebäude kurz vor der Vollendung. Es enthält Möglichkeiten zur Abwasser- und Fäkalienentsorgung sowie Waschmaschinen und Trockner.

Das Traditionsschiff Martha wurde umgesetzt. Es steht nun an Land unmittelbar neben der Hafeneinfahrt. Dadurch ist diese schon von Weitem zu erkennen. Außerdem dient das Schiff als Werbeträger.

Darüber hinaus wurde ein neuer Carport errichtet. Dort sind das Vereinsboot „Kurt“, der Hafenbus und ein Radlader untergestellt, der Schiffe auf Trailern transportieren kann. „So sind sie auch im Winter ordentlich verstaut“, berichtet Manfred Rathgeber. Insgesamt zieht er für die Entwicklung der letzten Jahre eine positive Bilanz: „Der Platz wird immer besser angenommen“, so das Vorstandsmitglied.

Weitere Infos zu den Wassersportfreunden und zum Haldensleber Sportboothafen finden sich im Internet unter www.sportboothafen-haldensleben.de.