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Stadtbuslinie Mehr Haltestellen für Haldensleben

Kundenfreundlicher soll die Haldensleber Buslinie werden. Die notwendigen Veränderungen sind jetzt vorgestellt worden.

Von Jens Kusian 18.04.2017, 01:01

Haldensleben l Das aktuelle Konzept für den Haldensleber Stadtbusverkehr stamme aus der Mitte der 1990er Jahre, sei allerdings über die Jahre Stück für Stück verändert worden, nennt Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann den Ist-Zustand. „Es ist daher grundsätzlich Zeit, das Konzept anzupassen“, ist er überzeugt. Als Termin dafür sieht er den großen Fahrplanwechsel zum Jahresende.

Christopher Pätz von der Magdeburger Regionalverkehrsverbund GmbH (Marego) hat den Mitgliedern des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Haldensleber Stadtrats das neue Konzept vorgestellt. Demnach sollen die drei Stadtlinien besser mit dem Regionalverkehr verknüpft werden. Damit soll ein großes Manko beseitigt werden. „Wir haben derzeit keine umsteigefreie Verbindung vom Krankenhaus ins Stadtzentrum und von Althaldensleben ins Stadtzentrum und zum Krankenhaus“, macht Pätz deutlich.

Mit der Verknüpfung der Linien 647 und 648 fahren die Busse künftig vom Krankenhaus über den Süplinger Berg zum Zentralen Omnibusbahnhof und von dort weiter in das Stadtzentrum und ins Gewerbegebiet mit Ziel Althaldensleben. „Mit einer Veränderung der Taktung können das Krankenhaus und Althaldensleben künftig vom ZOB aus im 30-Minuten-Takt angefahren werden – unter Einbeziehung des regionalen Busverkehrs“, so Pätz weiter.

Er plant zudem die Einrichtung von neuen Haltestellen im Stadtgebiet: in der Gerikestraße am Medicenter, auf dem Süplinger Berg am Rollibad und an der Kindertagesstätte „Max und Moritz“, an der Ohrelandhalle sowie in der Gräwigstraße/Mittagstraße. „Geprüft wird zudem, ob eine weitere Haltestelle an der Nathusiusstraße gebaut werden kann“, so Pätz weiter.

Auch zeitlich soll der Busverkehr ausgeweitet werden. Derzeit fahren die Busse wochentags von 5.40 bis 20 Uhr und am Wochenende von 7 bis 19 Uhr per Rufbus auf der Stadtlinie. Künftig sollen Passagiere die Busse wochentags von 4.30 bis 23.40 Uhr nutzen können. „Das ist mit den Anschlüssen der Zugverbindungen so abgestimmt worden“, sagt der Marego-Mitarbeiter. Der Rufbus soll an den Wochenende künftig von 6.30 bis 20.30 Uhr im Einsatz sein.

Das allerdings habe auch seinen Preis, macht Dorita Erdmann von der BördeBus Verkehrsgesellschaft deutlich. Die kommunale Kraftverkehrsgesellschaft in Trägerschaft des Landkreises Börde sichert den Busverkehr ab. Dazu gibt es einen Vertrag zwischen der Stadt Haldensleben und dem Landkreis Börde – jeder Partner zahlt derzeit 50 Prozent der Kosten. Sollten die Busse wegen der Veränderungen künftig mehr Kilometer fahren, so muss die Stadt 75 Prozent dieser zusätzlich anfallenden Kosten tragen.

Eine genaue Summe dafür kann Dorita Erdmann indes noch nicht nennen. Das hänge davon ab, ob die Stadtbuslinie am Kreisel in Althaldensleben ende oder der Bereich Mittagstraße/Gräwigstraße als neue Endhaltestelle angefahren werden solle. Zudem müsse die Stadt auch die Kosten für den Bau der neuen Haltestellen übernehmen, erklärt Lutz Zimmermann.

Das neue Konzept für die Stadtbuslinie ist bei den Ausschussmitgliedern auf offene Ohren gestoßen. „Eine Linie für alle Haltestellen – das ist hervorragend“, zeigt sich Klaus Czernitzki (Die Linke) begeistert. Einen Hinweis gibt Bernhard Hieber (SPD). Er wünscht sich eine Abstimmung der Stadtbuslinie auf die Schichten in den Haldensleber Betrieben.

Dazu habe es bereits eine Bedarfsabfrage bei den Betrieben gegeben, sagt Zimmermann. Allerdings sei diese auf „bescheidene Resonanz“ gestoßen. Doch davon will sich der Verkehrsverbund Marego nicht abschrecken lassen. „Wir setzen auf Gespräche mit den Unternehmen, um gerade Pendlern ein Jobticket anbieten zu können“, hat Pätz auch die Schichtarbeiter im Blick.

Die Entscheidung, ob das neue Konzept für die Stadtbuslinie zum Tragen kommt, wird der Hauptausschuss des Stadtrats fällen.