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Statistik Nur 26 Geburten beurkundet

Im vergangenen Jahr wurden in Haldensleben nur wenige Geburten im Klinikum registriert. Grund ist die Schließung der Entbindungsstation.

Von Anett Roisch 14.02.2017, 00:01

Haldensleben l „Im März 2016 war die letzte Beurkundung. Das liegt daran, dass wir in Haldensleben keine Entbindungsstation mehr haben“, sagt Standesbeamtin Brigitte Schulze. Gerade mal 13 Mädchen und 13 Jungen wurden registriert. Im Vergleich: 2015 wurden 251 Geburten (116 Mädchen und 135 Jungen) beurkundet.

Krankenhausdirektor Andreas Schultz vom Ameos Klinikum bestätigt, dass der Kreißsaal bei der Rettungsleitstelle abgemeldet ist. „Die demographische Entwicklung ist schon seit langer Zeit spürbar. Das bedeutet, es waren relativ wenig Entbindungen. Weniger Geburten heißt, dass es für Personal weniger attraktiv ist. Die Demographie setzt natürlich auch bei den Ärzten und Hebammen ein. Es gehen Mitarbeiter in Rente. Es müssen Leute nachkommen, die ausgebildet werden müssen“, erklärt der Krankenhausdirektor.

Laut Schultz führt der „massive Personalengpass“ dazu, dass die Klinik aus eigener Kraft keinen 24-Stunden-Betrieb an 365 Tagen im Jahr mehr sicherstellen kann. Schon seit längerer Zeit konnten die Dienste im Kreißsaal nur noch mit Ärzten auf Honorarbasis gewährleistet werden. Selbst das funktioniere auch nicht, weil dann keine Kontinuität für die werdenden Mütter besteht.

„Wenn schwangere Frauen zu uns kommen, wird denen natürlich geholfen. Aber die niedergelassenen Ärzte wissen Bescheid, so dass die Frauen ihre Entbindung von vornherein in anderen Krankenhäusern planen“, erklärt Schultz.

Trotz der wenigen Geburten 2015 gab es eine Hitliste mit den beliebtesten Vornamen. Vor einem Jahr führten noch Sophie und Luca die Vornamenshitliste an. Nun – mit den wenigen Beurkundungen – ist die Beliebtheitsskala nicht mehr besonders repräsentativ. Sind es doch nur drei Monate, in denen die Standesbeamtinnen noch die Namen der Neugeborenen registrierten. Hannah führt in der Statistik 2016 die Hitliste an. Drei Mal haben 2016 Eltern ihren Nachwuchs so genannt. Emily steht mit zwei Beurkundungen auf dem zweiten Platz.

Bei den Jungen ist Julian der Vorname, der zwei Mal von Eltern ausgewählt wurde. Beliebt sind kurze Vornamen, wie Lea, Uwe oder Till. Acht der 26 Kinder haben zwei Vornamen bekommen. Darunter ist ein Klassiker, wie Rolf-Dieter.

Nicht weniger geworden sind die Eheschließungen. „Da haben wir – wie immer in den letzten Jahren – so 100 Hochzeitspaare. Das Heiratsalter hat sich etwas nach hinten verschoben. In den 70er und 80er Jahren hatten wir ja ganz viele Geburten. Das ist die Generation, die jetzt Mitte 30 ist und heiratet“, weiß die Standesbeamtin.