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Unkraut Vahldorfer ärgert sich über Wildwuchs

Guido Scholz ärgert sich über Unkraut, das in Vahldorf auf kommunalem Boden wächst. Er wirft der Verwaltung Untätigkeit vor.

Von Vivian Hömke 05.08.2016, 01:01

Vahldorf l Guido Scholz ist verärgert. Den Vahldorfer, der auch Mitglied im Ortschaftsrat ist, stört das Unkraut, das sich unter anderem an Fahrbahn- und Wegesrändern im Ort ausbreitet. „Man muss nur mit offenen Augen durch unser Dorf gehen. Da sieht man Wildwuchs in der Regenrinne am Feuerwehrhaus, Wildwuchs auf dem Dach des Bürgerhauses sowie Unkraut auf Gehwegen, am Straßenrand und an Parktaschen“, schimpft Guido Scholz.

„Am meisten auffallen dürften einem die vielen ungepflegten Grünanlagen im Dorf“, fügt er hinzu. „An einigen Stellen ist das Unkraut schon meterhoch“, heißt es weiter. Zudem prangert Guido Scholz an, dass die Regenrinne am Vahldorfer Feuerwehrhaus verdreckt und beschädigt sei.

Seit Jahren schon, sagt er, spreche er „viele Missstände und Schandflecken“ in Vahldorf bei der Verwaltung an. Diese verweist auf Nachfrage der Volksstimme auf das große Aufgabenfeld des Betriebshofes der Gemeinde Niedere Börde. „Der Betriebshof hat mit seinen acht Mitarbeitern in neun Ortschaften neben der Bewirtschaftung der gemeindlichen Friedhöfe die Aufgabe, die Hausmeistertätigkeiten in Schulen, Horten, Schulsporthallen, Kinderkrippen, Kindergärten und den Bürgerhäusern abzusichern“, erläutert Bauamtsleiter Reinhard Schimka.

Darüber hinaus kümmere sich der Betriebshof um kleinere Straßeninstandsetzungs- und -reinigungsarbeiten sowie um die Grünanlagenpflege im Allgemeinen. Auch der Winterdienst gehöre zu den Leistungen des Betriebshofes. „Das Aufgabenumfeld ist also umfangreich und komplex“, betont Reinhard Schimka. „Je nach Wetterlage im Frühjahr und Sommer, während der Wachstumsphase oder bei Extremwettersituationen im Winter ist der damit verbundene Leistungsbedarf durch den Betriebshof kaum abzudecken“, sagt der Bauamtschef.

Es existiere eine strikte Aufgabenzuordnung. „Das heißt, es sind insbesondere bei der Grünanlagenpflege für die einzelnen Ortschaften Zeitintervalle festgelegt, in denen dort die Pflegemaßnahmen erfolgen“, erklärt Reinhard Schimka.

Je nach Aufwand liege der Abstand der Pflegeintervalle zwischen zwei bis drei Wochen, teilt er mit. „In dieser Zeit kann es schon passieren, dass Unkraut sich unschön in den Grünanlagen präsentiert“ oder Gehwege mit Unkraut bewachsen seien, heißt es weiter. Da die Gemeinde in öffentlichen Bereichen nur bedingt mit Spritzmitteln arbeiten dürfe, wäre beispielsweise auf den Gehwegen nur eine manuelle mechanische Bekämpfung machbar, erklärt der Bauamtschef. „Das ist zeitlich nicht einzuordnen“, fügt er hinzu.

Die Verwaltung sei dankbar, wenn Bürger bei der Pflege von Wegen und Grünanlagen vor ihren Grundstücken freiwillig mit helfen würden. „Vielleicht wäre das in Vahldorf, gerade bei den angesprochenen Fällen, auch eine Option“, schlägt Reinhard Schimka vor. Guido Scholz zeigt sich damit nicht einverstanden: „Immerhin werden die Löhne auch aus Steuern gezahlt, sodass ich den Wunsch auf Übernahme von Gemeindearbeiten durch unsere Einwohner nicht nachvollziehen kann“, entgegnet er.

Einige Beispiele von Wildwuchs in Vahldorf, die Guido Scholz nennt, kann Reinhard Schimka wiederum nicht nachvollziehen. „Verwelkte Pflanzen sind nicht gleich Unkraut“, schreibt er zur Rabatte in der Teichstraße. Den von Unkraut bewachsenen Gehweg schräg gegenüber der Bushaltestelle in der Hillersleber Straße kommentiert er mit einem Hinweis auf die Anliegerpflicht. Der sogenannte „Sportplatz“ in Vahldorf wiederum sei eine ungenutzte Fläche und werde deshalb nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Die Asche an der dort befindlichen Feuerstelle, erklärt Reinhard Schimka, werde aus Gründen der Konsolidierung und der damit verbundenen Reduzierung freiwilliger Leistungen nach Traditionsfeuern nicht mehr entsorgt. Gleiches gelte für den Unkrautwuchs am Rande der Stelle, dieser müsste laut Bauamt manuell beseitigt werden.

Was die Regenrinne an der Feuerwehr angeht wolle er dem Betriebshof Bescheid geben, sich das Ganze bei Gelegenheit vor Ort anzuschauen.