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Tierrettung Glückliches Ende einer "Fuchsjagd"

Tierischer Einsatz für die Bülstringer Feuerwehr: Jack-Russel-Mischling Charly steckte in einem Kanal fest. Er jagte einem Fuchs nach.

Von Alexander Rekow 24.02.2017, 19:02

Bülstringen l Familie Hartmann aus Bülstringen ist am Freitagnachmittag wie immer mit ihrem Liebling „Charly“ hinter dem Mittellandkanal in der Feldmark spazieren. Plötzlich jagt der 11-jährige Jack-Russel-Mischling durch einen trockenen Wassergraben und verschwindet im Entwässerungsrohr. Silvia und René Hartmann rufen und pfeifen nach ihrem Charly, aber nichts passiert – Charly bleibt verschwunden.

Verzweifelt versuchen Hartmanns ihren Hund herauszuholen, doch in ihrer großen Not bleibt den Hartmanns nichts weiter übrig, als die Feuerwehr zu rufen. Nur wenige Minuten später erscheint die rettende Wehr. Im Schlepptau einen Minibagger.

Da nicht klar ist, wie weit Charly in das Rohr gelaufen ist, baggern die Retter ein Probeloch. Als sie auf die Betonröhre stoßen, steigt ein Feuerwehrmann in die Grube und flext ein Loch hinein. Doch ausgerechnet an dieser Stelle ist das Rohr völlig verstopft.

Ein neuer Suchschacht wird ein Stück neben dem ersten gegraben. Dabei stoßen sie nicht auf die Betonröhre, sondern auf einen Hohlraum. In dem Moment huscht wieselflink etwas vorbei. „Ah, wir haben ihn!“, rufen die Feuerwehrleute. Ein Spatenstich weiter lugt nicht etwa Charly aus dem Loch, sondern Meister Reinecke.

Völlig verdattert schaut er die Feuerwehrleute an. Ratlosigkeit macht sich breit. Dann plötzlich Schreie: „Da ist Charly, wir haben Charly!“, rufen die Feuerwehrleute. Fuchs und Hund jagen da aus der Röhre, wo sie vorher drin verschwunden sind. Der Fuchs muss es irgendwie geschafft haben, in der Röhre an Charly vorbeigekommen zu sein. Aus dem Loch, das die Feuerwehrleute gegraben haben, hat er sich nicht heraus getraut. René Hartmann stürzt seinem Liebling im Graben hinterher. Nach kurzer Hast bekommt er Charly zu greifen. Der Fuchs sucht das Weite. Voller Freude nimmt Silvia ihre beiden Männer in den Arm.

Die nervenaufreibende „Fuchsjagd“ hat ein glückliches Ende genommen. „Das ist unglaublich, ich bin so froh dass er wieder da ist“, sagt René Hartmann mit Tränen in den Augen. Seine Frau bedankt sich überschwänglich bei den Feuerwehrleuten.

Maik Wellmann, stellvertretender Ortswehrleiter, und seine Kameraden sichern das gegrabene Loch mit Absperrband ab und können ihren tierischen Einsatz beenden.